Gesellschafterversammlung Krefeld Pinguine: Eine Einigung ist nicht in Sicht
Krefeld · Im Vorfeld der dritten Gesellschafterversammlung läuft alles auf ein Gerichtsverfahren hinaus.
Aller guten Dinge sind drei? Das hoffen zumindest die Krefeld Pinguine, wenn es am Donnerstag in die dritte Runde der Gesellschafterversammlung geht. Im Anschluss an das zweite Treffen Mitte Dezember bekundeten die Pinguine, einen positiven Eindruck bekommen zu haben. Knapp dreieinhalb Wochen später ist das aber schon wieder Schnee von gestern.
Eine Einigung zwischen dem Eishockey-Verein und der Energy Consulting Europe GmbH, die durch den Anwalt Dr. Wolfgang Peters vertreten wird, ist sehr unwahrscheinlich. Auf der wöchentlichen Pressekonferenz am Mittwoch sagte Sportdirektor Matthias Roos: „Wir haben gehofft, dass es dazu kommt. Aber ich wäre sehr überrascht, wenn es doch noch eine Einigung geben würde.“
Im Anschluss an die zweite Versammlung stand im Raum, dass einer der aktuellen Gesellschafter bereit wäre, die Anteile der Energy Consulting Group zu übernehmen. Dazu kam es ebenso wenig, wie zu einer anderen Lösung zwischen beiden Parteien. Noch am Dienstag trafen sich alle Beteiligten, die Pinguine machten Peters dabei einen Vorschlag zu einer Einigung. Eine ernsthafte Bereitschaft für eine Lösung sieht Roos aber nicht, spricht von einer „Hinhaltetaktik“.
Peters war am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Und so wird es höchstwahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass die Pinguine, wie angekündigt, am Donnerstag der Energy Consulting Europe GmbH die Anteile entziehen werden. Dies ist der einzige Tagespunkt und wird dementsprechend schnell über die Bühne gehen.
Erhöhung des Stammkapitals bleibt das Ziel
Für die Pinguine ist dies der einzige Weg, die geplante Stammkapitalerhöhung um 750 000 Euro durchzuführen und so einem neuen Investor, der weiterhin geheim bleiben möchte, die Möglichkeit zu geben einzusteigen. Dass die Gegenseite eine einstweilige Verfügung gegen das Entziehen der Anteile einlegen wird, gilt als wahrscheinlich. Das Verfahren wäre dann schwebend und würde vor Gericht gehen. Dort entscheidet ein Richter, ob das Entziehen der Anteile rechtmäßig war. Bis dahin wollen die Pinguine aber die Stammkapitalerhöhung durchbringen. Dazu ist ein weiterer Termin vor dem Notar nötig, bei dem die aktuellen Gesellschafter der Idee zustimmen müssen. Im Anschluss kann der Investor einsteigen.
Es bleibt aber ein Risiko: Sollte ein Richter entscheiden, dass die Pinguine der Energy Consulting Europe die Anteile zu Unrecht entzogen haben, so sind die erworbenen Anteile des neuen Investors hinfällig, das Geld bleibt jedoch investiert. Die Pinguine würden dann de facto vor einer Insolvenz stehen. So oder so haben die Krefelder durch den Wirrwarr erneut wichtige Zeit verloren, um die Weichen für die kommende Saison aufzustellen.