Pavlov-Team dreht erst spät auf
Torwartwechsel hat nicht gefruchtet: Die Pinguine verlieren bei den Huskies mit 5:6.
Kassel. Das Spiel am Freitag im Eiskeller von Kassel (minus elf Grad) wird Danijel Kovacic wohl so schnell nicht vergessen. Bei seinen siebten Saisoneinsatz musste der Torhüter der Krefeld Pinguine ein ums andere Mal hinter sich greifen, ehe er entnervt das Parkett verließ und den Platz für die Nummer 1, Scott Langkow, freimachte.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Kassel Huskies bereits in die Siegerstraße eingebogen, führten mit 4:0. Siegerstraße? Beinahe wäre alles ganz anders gekommen.
Die Pinguine mussten schließlich trotz starker Aufholjagd und 0:6-Rückstand eine 5:6-(0:5, 2:1, 3:0)-Schlappe einstecken, wahrten nach haarsträubendem Beginn aber ihr Gesicht. "Wir werden die Schlappe wegstecken", sagte ein enttäuschter Trainer Igor Pavlov, der an den Teamgeist seiner Mannschaft appelliert und "Kampfschweine" auf dem Eis gefordert hatte.
Doch davon war beim bisherigen Vorletzten der DEL ein Drittel nichts zu spüren. Die Pinguine, die ihren an Grippe erkrankten Abwehrrecken Richard Pavlikovsky an allen Ecken und Ende vermissten, wurden kalt erwischt.
Bereits nach 13 Sekunden musste Kovacic in seinem 19. DEL-Spiel erstmals den Puck aus dem Kasten holen. Das 2:0 fiel, als Kapitän Herberts Vasiljevs auf der Strafbank saß. Und es ging Schlag auf Schlag weiter. Nach dem vierten Tor musste der Pinguine-Keeper runter vom Eis - Langkow kam und hielt sein Tor immerhin gut sechs Minuten sauber. Dann war es erneut passiert - 5:0.
Trainer Pavlov hatte seiner etatmäßigen Nummer 1 eine schöpferische Pause gönnen wollen - der Schuss ging nach hinten los. Und was tat sich vor dem Kasseler Tor. Fast gar nichts. Bei zwei Überzahl-Situationen (5 zu 3) roch es nach einem Krefelder Treffer. Doch selbst mit diesem Bonus vermochten die Gäste nichts anzufangen.
Wach wurden die Pavlov-Schützlinge erst nach dem sechsten Treffer. Zu spät. Als die Fans auf dem "Heuboden" des Eisstadions, wo der harte Kern die Huskies anfeuert, den Krefelder Stephenson wegen seiner blonden Lockenpracht verhöhnten ("Blondie, du hast die Haare schön"), revanchierte sich dieser mit dem ersten Tor zum 1:6, dem Roland Verwey das zweite folgen ließ.
Jetzt spielten die Gäste endlich besser und konzentrierter. Und im letzten Drittel wurde es sogar noch richtig spannend: Die Pinguine gingen aufs Ganze, verkürzten gegen immer hektischer werdende Kasseler auf 5:6. Belagerungszustand pur, gut zwei Minuten mit Torwart Langkow als sechsten "Spieler". Vergeblich.
Achtung: Am Sonntag ist wieder unser Live-Ticker aktiv, wenn die Pinguine um 18.30 Uhr auf die Mannheimer Adler treffen.