Sieg im „Kampf der Torhüter“
Die Krefeld Pinguine gewinnen das Derby gegen die DEG Metro Stars in der Verlängerung mit 1:0. Vasiljevs trifft.
Krefeld. In der Verlängerung nahm der Kapitän höchstpersönlich die Sache in die Hand. Charlie Stephens blockte erfolgreich seinen Gegenspieler. Herberts Vasiljevs hatte plötzlich freie Bahn.
Er verlud Torhüter Jochen Reimer und erzielte unter dem frenetischen Jubel des Krefelder Anhangs im zum zweiten Mal in dieser Saison ausverkauften König-Palast den Siegtreffer zum 1:0 (0:0, 0:0, 0:0, 1:0)-Erfolg der Pinguine im rheinischen Derby gegen die DEG Metro Stars.
Ein Derby der Deutschen Eishockey Liga (DEL), das in erster Linie von zwei starken Torhütern geprägt war. Jochen Reimer auf Seiten der Düsseldorfer und Scott Langkow im Kasten der Krefeld Pinguine hatten bis dato mit ihren Fangkünsten die gegnerischen Angreifer fast zur Verzweiflung gebracht.
"Das war ein Kampf der Torhüter. Beide Mannschaften hatten Chancen genug, um das Match für sich zu entscheiden", fasste Lynn Loyns eine Begegnung zusammen, die die Pinguine erstmals in dieser Saison als glücklichen Sieger im Duell mit den Düsseldorfern sah. Denn die vorangegangenen Partien hatten die Gäste ebenfalls jeweils nach einer Zusatzschicht im Penaltyschießen sowie in der Verlängerung für sich entscheiden können.
41:18 lautete am Ende die Schussbilanz zu Gunsten der Gastgeber, die vor allem im dritten Spielabschnitt alles versuchten, aus jeder sich bietender Lage schossen, doch einfach kein Mittel fanden, die etatmäßige Nummer zwei im DEG-Kasten zu überwinden. Vor allem im Schlussabschnitt, als den Gästen merklich die Kräfte ausgingen, sie sich nur noch auf die Abwehrarbeit verlegten, stand Reimer wie ein Bollwerk.
Allein Richard Pavlikovsky hätte im Alleingang die Entscheidung erzwingen können, ja müssen, doch irgendwie brachten weder er noch seine Teamkollegen die Hartgummischeibe am Düsseldorfer Keeper vorbei. Als Reimer inmitten einer Krefelder Überzahl 64 Sekunden vor Ende des dritten Spielabschnittes dann doch einmal geschlagen schien, klatschte der Puck nach einem Schuss des Ex-Düsseldorfers Charlie Stephens an den Pfosten.
Auf der Gegenseite machte Scott Langkow die wenigen hochkarätigen Einschussgelegenheiten der Gäste zunichte. So verhinderte er in der 30. Minute gegen den gerade von der Strafbank aufs Eis zurückgekehrten Evan Kaufmann einen vielleicht schon vorentscheidenden Rückstand.
Der Düsseldorfer verlor im Duell Mann gegen Mann sichtlich die Nerven und setzte die Scheibe neben das Tor. Auch in der Verlängerung war Langkow zur Stelle. Er rettete gegen den durchgebrochenen Rob Collins und wurde von seinen Teamkollegen nach der Partie als "Spieler des Tages" gefeiert.
"Dieser Sieg war nach den zwei vorangegangenen Niederlagen ganz, ganz wichtig für uns", sagte Lynn Loyns, "wir haben sehr hart kämpfen müssen, am am Ende haben wir den Widerstand der Düsseldorfer gebrochen." Nicht zuletzt dank Scott Langkow.
Lynn Loyns: Wir wussten, dass wir zu erst einmal hart in der eigenen Verteidigungszone arbeiten und vor allem Geduld bewahren mussten. Am Ende hatten wir sie am Boden. Das ist ein sehr schöner Derbysieg.
Pinguine-Cheftrainer Igor Pavlov: Beide Mannschaften haben auf einer hohen emotionaler Ebene gespielt und sind physisch an ihre Grenzen gegangen. Es ist ein sehr schönes Gefühl, zu Hause gegen Düsseldorf zu gewinnen. Heute hat außerdem nicht der Schiedsrichter das Spiel entschieden.
DEG-Coach Harold Kreis: Das war ein Spiel, in dem sich die Trainer wünschen, dass es die drei-Punkte-Regelung nicht gibt und beide Teams mit einem Punkt nach Hause gehen können. Es war letztlich ein unglückliches Gegentor, aber eine Mannschaft musste ja gewinnen.