Pinguine bauen viel Frust ab
Die Krefelder gewinnen in Nürnberg fast sensationell hoch mit 6:0. Nicht nur die Paradereihe trifft.
Nürnberg. Die Krefeld Pinguine haben das schwere Auswärtsspiel beim bisherigen Tabellendritten Nürnberg Ice Tigers fast sensationell hoch mit 6:0 (2:0, 3:0, 1:0) gewonnen und tauschten mit den Nürnbergern die Plätze.
Seit der Saison 2010/11 herrscht zwischen den beiden Mannschaften verkehrte Welt. Denn es war in dieser Spielzeit, in der beide Klubs jeweils letztmals einen Heimsieg nach regulärer Spielzeit gegen den Opponenten hatten feiern dürfen. Seit dem 3:2 in Nürnberg am letzten Spieltag 2011 gewann Krefeld vor dem Spiel am Dienstag sämtliche sechs Auswärtsauftritte in Franken, den jüngsten am 18. Oktober 2013 mit 2:1.
Gleichzeitig siegten aber auch die Ice Tigers in vier der letzten fünf Vergleiche im Rheinland. Nur ein einziges Mal, am 18. Dezember 2012, durchbrachen die Pinguine diese kuriose Serie, siegten zu Hause kurz vor Ende der Verlängerung. So verwunderte es dann auch kaum, dass der Spielverlauf auch am Dienstag vor 3 285 Zuschauern prompt wieder jenem Auswärtsdrehbuch folgte.
Gerade einmal 72 Sekunden waren absolviert, da überraschte István Sofron Nürnbergs Keeper Tyler Weiman mit einem Flachschuss von hinter dem Tor, den der Goalie schließlich selbst ins eigene Gehäuse abfälschte. Und es ging munter weiter Richtung Tor der Ice Tigers. Verteidiger Nick St. Pierre verzog nur knapp, Adam Courchaine scheiterte mit der Rückhand knapp an Weimans Schoner. Nur langsam kamen die Franken in Schwung. Joel Perrault in ungewohnter Rolle als letzter Mann blockte einen Schussversuch von Jason Jaspers in letzter Sekunde ab.
Im ersten Überzahlspiel der Partie lenkte Tomas Duba einen Schuss von Ryan Caldwell spektakulär mit der Maske ins Fangnetz. Kurz darauf kam es noch besser für den KEV: Nach Traumpass von Courchaine behielt Kevin Clark — noch immer in Unterzahl — frei vor Weiman die Nerven und vollendete sehenswert mit einer raschen Bewegung auf die Rückhand zum 2:0. In der Folge erspielten sich Nürnberg zwar ein spielerisches Übergewicht, präsentierten sich jedoch im Abschluss zu unpräzise oder scheiterte, wie Steven Reinprecht in der 14. Minute mit einem platzierten Schlagschuss, am gut aufgelegten Duba. Eine Spielentwicklung, die sich im zweiten Drittel nur noch fortsetzte. Die Ice Tigers ließen den schnörkellos nach vorne spielenden Seidenstädtern einigen Raum zum Kombinieren.
Selbst das sonst eher mäßige Powerplay der Krefelder trug nun Früchte. Erst traf St. Pierre mit Hilfe des Innenpfostens von der blauen Linie. Dann fand Voakes mit einem Querpass François Methot, der direkt zum 4:0 einschoss. Gleichzeitig die letzte Aktion von Weiman im Nürnberger Tor, der durch Andreas Jenike ersetzt wurde. Und weil aus Krefelder Sicht nun alles klappte, traf auch noch Voakes mit der Schlusssirene des zweiten Abschnitts halb im Liegen zum 5:0.
Spätestens jetzt war die Partie entschieden. Immerhin kam Duba im Schlussabschnitt aber noch zu mehreren Gelegenheiten, sich den Shutout noch redlicher, als ohnehin schon zu verdienen oder bekam Hilfe von Boris Blank auf der Torlinie. Und in der 49. Minute durfte dann auch Zugang Joel Perrault per Bauerntrick seine Torpremiere feiern. Da fiel der vergebene Penalty von Daniel Pietta kurz vor dem Ende nicht mehr ins Gewicht.