Pinguine begeistern im Derby
Die Krefelder ringen DEL-Schlusslicht Köln vor 6167 Zuschauern mit 6:5 nieder.
Krefeld. Schade, dass es in die Länderspielpause geht, denn im Moment haben die Begegnungen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit den Krefeld Pinguinen einen hohen Unterhaltungswert. Das spricht sich offenbar herum. Mehr als 6000 Fans wollten am Freitag das Derby mit den Kölner Haien sehen und wurden für ihr Kommen belohnt. Und das nicht nur, weil die Pinguine eine weitere torreiche Partie mit 6:5 (1:1, 3:2, 2:2) für sich entschieden.
Nachdem der Russe Vyacheslav Trukhno am Freitag sein "try out" in Krefeld überraschend beendet hatte, um in Schweden einen Vertrag zu unterschreiben, muss Coach Rick Adduono mit dem vorhandenen Kader auskommen, der schon gegen Hannover Torgefahr aufblitzen ließ. Das wollten die Krefelder auch am Freitag. Denn die Halle war gut gefüllt, die Stimmung prächtig - ein perfekter Rahmen für ein packendes Derby.
Von Beginn an entwickelte sich eine abwechslungsreiche Auseinandersetzung mit Torchancen in Hülle und Fülle. Ullmann (2.) und Ciernik (7.) verpassten die Gäste-Führung. Trepanier mit einem Lattenschuss (3.), Riefers (6.), der nach feinem Zuspiel von Geburtstagskind Sinan Akdag (er wurde am Freitag 21 Jahre alt) ebenso frei vor dem Tor über den Puck drosch wie Daniel Pietta wenige Sekunden vor der ersten Drittelpause, vergaben auf Seiten der Gastgeber, die gut daran getan hatten, das Schlusslicht nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. In Führung gingen die Haie dennoch: Gogulla staubte in Überzahl zum 1:0 ab (10.). Lange freuen konnten sich die Kölner allerdings nicht. Denn seit einiger Zeit funktioniert auch das Krefelder Powerplay. Herberts Vasiljevs markierte auf Vorlage von Daniel Pietta den Ausgleich (13.).
Und das Derby wurde noch rasanter, beide Teams durchlebten ein Wechselbad der Gefühle. Vasiljevs traf erneut im Powerplay (30.), nur 17 Sekunden später glich Tripp aus. Ganze 80 Sekunden später lagen die Haie plötzlich in Front. Ullmann nutzte einen Abwehrfehler der Pinguine zum 2:3 (32.). Doch was die Kölner können, können die Krefelder schon lange. Wieder Überzahl, wieder klingelte es im Kölner Kasten: Dusan Milo hämmerte den Puck zum 3:3 ins Netz (35.). Und spätestens als Justin Kelly nur 33 Sekunden später zum 4:3 einschoss, war die Halle ein Tollhaus. Doch die Haie blieben gefährlich, die Pinguine mussten vor allem vor der Reihe mit Gogulla, Ullmann und Tripp auf der Hut sein. Das waren sie nicht immer. Gogulla traf so zum erneuten Ausgleich (46.), wie später auch Jaspers (54.), der die Führung durch Andy Driendl (49.) egalisierte. Erst Kellys Tor (56.) blieb unbeantwortet. Er entschied mit seinem Treffer ein ebenso verrücktes wie sehenswertes Eishockeyspiel.