Pinguine beweisen guten Charakter

Die Krefelder melden sich nach einer schwachen Phase mit Siegen zurück.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Krefeld Pinguine haben am Wochenende in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) einen echten Charaktertest bestanden. Erst siegte das Team von Trainer Rick Adduono in einer umkämpften und wenig ansehnlichen Partie am Freitag gegen die Straubing Tigers (2:0), dann holte man durch den 5:4-Sieg nach Penaltyschießen in Wolfsburg noch zwei weitere Zähler. Gefeierter Held in Niedersachsen war Stürmer Norman Hauner, der Wolfsburgs Goalie Sebastian Vogl beim entscheidenden Penalty mit einem Schuss durch die Hosenträger keine Chance ließ. „Wir wussten, dass wir uns im Vergleich zur Vorwoche steigern mussten“, sagte Hauner und ergänzte: „Und das ist uns gelungen. Auch wenn noch nicht alles so rund lief, müssen wir auf diesen Leistungen jetzt aufbauen.“

Dabei ließen sich die Pinguine im sechsten Saisonspiel nicht durch schnelle Gegentore oder Treffer kurz vor Drittelende beeindrucken. Ein Zeichen für Charakterstärke ist zudem, die drei Niederlagen in Serie aus der vergangenen Woche zu verdauen. Auf eines der schlechtesten Spiele in den vergangenen Jahren, wie Rüdiger Noack (Sportlicher Leiter) die CHL-Partie gegen Vojens empfand, folgte ein Fünf-Punkte-Wochenende.

Hauner hatte großen Anteil am Sieg in Wolfsburg, doch ebenso war es Colin Long, der mit einer Vorlage und einem ebenfalls verwandelten Penalty glänzen konnte. „Die Anfangszeit war nicht einfach für mich, doch der Trainer hat so entschieden, und dem muss ich mich fügen“, sprach Long offen über seinen Unmut über den Tribünenplatz aus den ersten vier DEL-Partien.

Jetzt fühlt sich der technisch versierte Stürmer im Team angekommen. „Ich hoffe, dass es kontinuierlich weiter nach oben geht“, sagte Long. Trainer Adduono ließ Long und Hauner am Sonntag in einer Reihe mit Martin Schymainski agieren, der den Treffer zur zwischenzeitlichen 3:2-Führung beisteuerte. Dafür musste Tyler Beechey in die vierte Reihe zu Christian Kretschmann und Mike Mieszkowski wandern — ein Zeichen, dass Adduono mit der Arbeit des Kanadiers derzeit nicht zufrieden ist. Ebenfalls wenig Zufriedenheit verspürte der Übungsleiter bislang bei den Einsätzen von Robin Weihager, der in Wolfsburg aufgrund der Verletzung von Josh Meyers (Gehirnerschütterung) an der Seite von Kyle Sonnenburg auflief, der sein zweites Saisontor erzielte.

Aber trotz der noch nicht ganz gefundenen Mischung im Team arbeiteten sich die Schwarz-Gelben gemeinsam aus einer schwierigen Phase. Dass bei Krefeld noch nicht alles nach Plan läuft, wissen die Verantwortlichen trotz der beiden Siege. „Die Saison ist aber noch lang. Wir werden uns weiter steigern“, ist sich Norman Hauner aber sicher.