Pinguine-Duo schreibt Eishockey-Geschichte
Patrick Hager und Christian Ehrhoff, Mitglied des Meisterteams von 2003, greifen jetzt sogar nach der WM-Medaille.
Krefeld. Auf einmal war das vorzeitige Play-off-Aus mit den Vancouver Canucks in der Nordamerikanischen Hockey League ganz, ganz weit weg. "Das topped einfach die gesamte Saison. Das hier ist für jeden ein einmaliges Erlebnis in seiner Karriere. Ich bin superstolz auf die Mannschaft", sagte Ex-Pinguin Christian Ehrhoff nach dem 1:0-Sieg gegen die Schweiz und dem Einzug ins Halbfinale der Eishockey-Weltmeisterschaft.
Schon vor dem entscheidenden Spiel gegen die Slowakei um den Viertelfinal-Einzug hatte der 27-Jährige zu keiner Sekunde bereut, seine Tasche gepackt, in Vancouver den Flieger Richtung Deutschland bestiegen zu haben und quasi last minute noch zur Mannschaft gestoßen zu sein. Und nach dem ersten Auftritt, den der Verteidiger mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:2 bei der 2:3-Niederlage gegen Russland gekrönt hatte, waren Reisestrapazen und Jetlag bereits vergessen.
Vergessen auch der fiese Stockstich des Schweizers Martin Plüss im Auftaktdrittel. Als Torhüter Dennis Endras den Puck gefangen hatte, schob Ehrhoff, Mitglied der Pinguine-Meistermannschaft, den Stürmer zur Seite, worauf Plüss ausrastete. "Ich habe ihn geblockt, dann hat er mir mit dem Schläger zwischen die Beine gehauen - genau dahin, wo es wehtut", sagte Ehrhoff, der mit blutverschmiertem Trikot das Eis verließ. "Mein eigenes Blut. Ich habe einen Schuss geblockt, und der Puck ist mir ans Kinn gesprungen", sagte der Verteidiger.
Auch ein weiterer Pinguine hatte die emotional geführte Partie gegen die Eidgenossen nicht unbeschadet überstanden. Patrick Hager musste im zweiten Drittel mit einer Verletzung vom Eis. Bis dato hatte Hager mit dem Schützen des Goldenen Tores, Philip Gogulla, und Kai Hospelt wieder harte Arbeit in der Defensive verrichtet und auch im Angriff Akzente setzen können.
Nur knapp verpasste er seinen ersten WM-Treffer, ehe ihn eine Verletzung am Finger im Mittelabschnitt zum vorzeitig Gang unter die Dusche zwang. Am Freitag werden beide wieder auf dem Eis stehen - und trotz der Blessuren jeden Augenblick genießen, wohlwissend, dass sie schon jetzt Eishockey-Geschichte geschrieben haben.