Krefeld Pinguine Pinguine müssen punkten
Bei den Eisbären bestritt Rick Adduono vor 14 Monaten sein letztes Spiel für die Pinguine, am Mittwoch wird es ein wegweisendes.
Krefeld. Es geht in hoher Schlagzahl weiter — für den neuen Chef Rick Adduono und seine Spieler. Am Mittwoch Berlin, Freitag Schwenningen. Vier Spiele in acht Tagen. Und der Ertrag soll bitte schön bald ein anderer sein, als in den beiden Premierenspielen Adduonos seit seiner Rückkehr. Zwei Niederlagen waren es, gegen Köln 1:3, gegen München 1:4. Die Heimseuche lässt grüßen und macht auch vor dem erfahrenen Kanadier nicht Halt. Vor Berlin gibt er die Parole aus: „Wir haben keine Chance, wir müssen punkten.“ Vor allem aber: „Wir dürfen kein Angst haben, zu verlieren.“
Dafür zumindest in Berlin ein gutes Pflaster und ein in der Erinnerung Adduonos besonderes. In der Hauptstadt betreute er am 1. November des vergangenen Jahres zum letzten Mal die Pinguine. Danach war die Zeit abgelaufen. 4:0 siegte er bei den Eisbären. Ein Abgang als Trainer mit einem Sieg kommt nicht aller Tage vor. Im ersten Spiel unter Franz Fritzmeier verloren die Pinguine in der Verlängerung mit 1:2, siegten in dieser Spielzeit Anfang Oktober unter Fritzmeier 3:1. In der Spielzeit 2014/15 gab es ein 3:4 n. P. sowie einen 6:4-Erfolg, in der Saison 2013/14 einen 4:2-Sieg und eine 1:3-Pleite. In Summe haben die Krefelder die letzten sechs Spiele in Berlin immer mindestens einen Punkt geholt.
Ob das allerdings mit der aktuell angebotenen Leistung zu realsieren ist, bleibt abzuwarten. Denn auch unter Adduono scheint nach zwei Spielen der Effekt des Trainerwechsels verflogen. Gegen München zeigten die Pinguine nur zwei akzeptable Phasen im Spiel — im ersten Drittel ab der Hälfte bis zum Fehler vor dem 1:3 (20.). Und nach dem nicht gegeben Tor (45.) bis zum 1:4 (52.).
Die Offensive funktioniert einfach nicht. Noch zögert Adduono mit der Umstellung der Reihen: „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie Zeit bekommen. Sie müssen Vertrauen in sich selbst finden. Das tun, was sie am besten können.“ Beide Treffer gegen Köln und München waren indes Powerplay-Tore. Bei fünf gegen fünf ist die Offensive so harmlos, aber lieblich wie der Klang eines Weihnachtsglöckchens. Das belegt auch die Schussstatistik gegen München. Nach dem ersten Drittel lautete sie 13:14 — am Ende 25:26. Im ersten Drittel also haben die Pinguine mehr aufs Tor geschossen, als in den beiden letzten Dritteln zusammen. München hat den Puck clever vom Tor weggehalten.
Eine offene Frage für Adduono ist noch die des Torhüters: Niklas Treutle der jetzt zwölf Spiele in Folge verloren, aber sein Premieren-Spiel für die Pinguine in Berlin gewonnen hat, scheint wenig Chancen auf einen Einstaz zu haben, nachdem er gegen München für Patrick Klein Platz machen musste. Sollte der Däne Patrick Galbraith wieder zwischen die Pfosten rücken, müsste ein Kontingentspieler auf die Tribüne. Kanadische Trainer nehmen allerdings nur ungern Nordamerikaner aus dem Team — sollte es so sein, dürfte es Mike Little oder Marc Mancari treffen.