Pinguine treffen auf taumelnde Kölner
Haie-Trainer Uwe Krupp fordert einen Sieg gegen die Krefelder. Die können wieder mit Oliver Mebus auflaufen.
Krefeld. Ginge es im Eishockey nach der Papierform, dann könnten die Pinguine am Dienstag zuversichtlich rheinaufwärts zu den Kölner Haien reisen. Die zweitplatzierten Krefelder stoppten gerade mit dem 4:2 vom Sonntag die Siegesserie des DEL-Spitzenreiters Hamburg; die krisengeschüttelten Kölner rutschten durch die sechste Niederlage im siebten Spiel (0:3 zu Hause gegen Wolfsburg) auf Rang vier ab. Die Haie brauchen unbedingt einen Sieg — die Pinguine lieben es, zu kontern.
Doch das reale Geschehen auf dem Eis folgt meist anderen Gesetzen. Wie im Spitzenduell gegen Hamburg. Da machten die Hanseaten im ersten Durchgang einen starken Eindruck, um dann den Faden zu verlieren. Da arbeiteten die Pinguine im ersten Durchgang glücklos, um dann durch Schussglück die Freezers aus dem Konzept zu bringen. Dass Gästetrainer Benoit Laporte nach dem erfolgreichen ersten Drittel die Taktik wechselte, half wohl auch.
Denn bis dahin hatten beide Trainer „matching lines“ agiert, sprich Reihe eins gegen Reihe eins usw. aufs Eis geschickt. Und da Hamburg nur auf drei Blöcke setzte, musste Krefelds vierte Formation 60 Minuten „bankdrücken“. In dieser Konstellation blieb Krefelds Paradereihe mit den Torjägern Kevin Clark und Adam Courchaine blass. Sie lebte erst auf, nachdem Hamburgs „Kraftprotz“ David Wolf in mehreren Reihen ausprobiert wurde. Dass Francois Methot mit einer starken Einzelleistung den Ausgleich zum 1:1 durch Roland Verwey vorbereitete, unterstrich die ansteigende Formkurve des lange Verletzten „Neu-Deutschen“. Und die Aussage von Rick Adduono: „Alle drei Reihen haben hart gearbeitet.“
Auch Goalie Tomas Duba zeigte sich von seiner guten Seite und war ein zuverlässiger Rückhalt für seine Vorderleute. Bei denen kann in Köln auch wieder der am Sonntag gesperrte Oliver Mebus antreten, so dass Trainer Rick Adduono wieder drei Abwehr-Pärchen aufbieten kann.
In Sachen Ausfälle können beide Übungsleiter ein fast gleiches Liedchen singen. Wie Krefelds Mitja Robar ist Kölns Rok Ticar mit Slowenien bei Olympia aktiv. Mit dem Ex-Krefelder Philip Riefers und dem schwedischen Neuzugang Mika Hannula fallen zwei Stammstürmer aus, bei den Pinguinen sind es Herberts Vasiljevs (Olympia) und Daniel Pietta (Knie).
Wie hoch die berühmten Trauben bei den Kölner Haien hängen werden, macht Trainer Uwe Krupp deutlich: „Wir laufen unseren Ansprüchen hinterher.“ Schön spielen reiche nicht. „Wir brauchen Resultate.“