Pinguine vor dem Aus!
Die Krefelder verlieren das dritte Spiel gegen Hannover in der Verlängerung.
Krefeld. Wars das schon für die Pinguine? Nach der 3:4 (0:1, 2:0, 1:2, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung im dritten Spiel der Play-off-Viertelfinalserie der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit dem Meister Hannover Scorpions stehen die Krefelder vor dem Aus. Vor fast 8.000 Zuschauern im König-Palast besiegelte Aris Brimanis mit seinem Treffer nach 53 Sekunden in der Overtime das Schicksal der Pinguine, die nun morgen (19.30 Uhr) im vierten Aufeinandertreffen in Hannover unbedingt gewinnen müssen, wollen sie ein fünftes, entscheidendes Spiel erzwingen. Zu allem Überfluss verloren sie noch Marvin Tepper, der sich bei einem Check von Wolf einen Knöchelbruch zuzog und noch am Abend in Duisburg operiert wurde.
Die Pinguine schlichen wie geprügelte Hunde vom Eis, nachdem sie erneut eine Führung nicht über die Zeit gebracht hatten. 3:1 lagen sie nach dem Treffer von Boris Blank nach 45 Minuten in Front, ehe die Scorpions zweimal zustachen, durch Vikingstadt (50.) und Brimanis (52.) in nicht einmal drei Minuten den Gleichstand erzielten. Zu einem Zeitpunkt, da Pinguine-Chefcoach bereits auf Michail Kozhevnikov verzichtete, nur noch mit fünf und später gar mit vier Verteidigern spielen ließ.
Auch zur Überraschung seines Gegenübers Toni Krinner. „Es ist schon erstaunlich, dass wir mit fünf Verteidigern und nur acht Stürmern am Ende das Tempo bestimmen konnten“, sagte der Hannoveraner Coach. Denn in der Schlussphase schwanden Pavlikovsky und Co. spürbar die Kräfte. So blieb auch die fünfminütige Überzahl nach der Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Wolf in den letzten fünf Minuten ohne Erfolg — es ging in die Verlängerung, in der Brimanis mit einem verdeckten Schuss von der blauen Linie Pinguine-Goalie Scott Langkow das Nachsehen gab.
Im Vergleich zum ersten Duell im König-Palast wirkten die Hannoveraner engagierter und konzentrierter. Die Pinguine hatten ihre liebe Mühe mit dem körperbetonten Spiel der Gäste. Trotzdem erarbeiteten sich die Gastgeber viele gute Torchancen, scheiterten aber meist am glänzend aufgelegten Goalie Tyler Moss. Auf der Gegenseite profitierten die Scorpions von Nachlässigkeiten der Pinguine-Defensive. Allen voran Paul Albers. Vor dem 1:0 durch Wolf (16.) verspielte der Kanadier leichtfertig den Puck, stand anschließend bei zwei weiteren Gegentreffern auf dem Eis.
Immerhin hatten die Pinguine auf den ersten Rückstand in der Serie die passende Antwort. Sie drehten die Partie durch Treffer von Andreas Driendl (22.), Herberts Vasiljevs (28.) und Blank (45.). Doch selbst da, so bekannte Scorpions-Coach Krinner später, habe er die Hoffnung nicht aufgegeben. „Wir haben gewusst, dass wir auch bei einem Rückstand immer noch in der Lage sind, gegen Krefeld zu gewinnen.“ Gut, wenn man so viel Selbstvertrauen hat.