Pinguine wollen am Donnerstag feiern
Im fünften Duell mit Hannover soll endlich der Einzug ins Halbfinale perfekt gemacht werden.
Krefeld. Roland Verwey, der bereits am Dienstagabend in Hannover mit seinem Schuss ins Schwarze den 3:2-Siegtreffer für die Krefeld Pinguine erzielt und damit ein fünftes Spiel in der Play-off-Viertelfinalserie um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft mit den Hannover Scorpions erzwungen hatte, nahm auch am Mittwoch im Training noch einmal Maß. Mit einem kapitalen Schuss traf er eine Plexiglas-Scheiben hinter dem Tor, die prompt in tausend Teile zersplitterte. Irgendwie auch eine Art von „visueller Behinderung“. Seis drum. „Scherben bringen Glück“, witzelten derweil die Teamkollegen, von denen am Mittwoch beim freiwilligen Training nicht alle auf dem Eis standen.
Kräftesparen ist angesagt vor dem fünften Spiel innerhalb von neun Tagen. Denn die Kondition könnte am Donnerstag den Ausschlag geben. So wirkten die Scorpions am Dienstag vor allem im Schlussdrittel ausgelaugt. Sie strömten in der Endphase der Begegnung beileibe nicht mehr jene Gefahr aus wie im zweiten und dritten Spiel, als es den Niedersachsen gelang, einen Rückstand jeweils noch in einen Sieg umzumünzen. Die Pinguine hatten verhältnismäßig leichtes Spiel, den knappen 3:2-Vorsprung über die Zeit zu bringen.
Eine frühe Führung, die peilen die Pinguine auch am Donnerstag Abend an. In der Hoffnung, dass denn der Widerstand des Titelträgers schneller als in den Begegnungen zuvor gebrochen ist. Denn psychologisch sehen sich diesmal die Pinguine im Vorteil. Schließlich waren sie es, die am Dienstag einen 1:2-Rückstand noch aufholen und die Partie drehen konnten. Prompt sahen die Hannoveraner ihre Felle davon schwimmen. Die Nerven lagen blank, eine Rauferei nach der Schlusssirene stimmte die Akteur schon aufs ultimative Wiedersehen ein.
Dass die Emotionen in der entscheidenden Phase des Titelkampfes von Spiel zu Spiel ansteigen, ist normal. „Wer in den Play-offs keine Emotionen zeigt, braucht überhaupt kein Eishockey zu spielen“, sagte Co-Trainer Reemt Pyka, dessen Anzug aufgrund einer Bierdusche in Hannover gelitten hat. Gereinigt werden soll der vorerst nicht. Könnte ja Glück bringen — auch wenns müffelt.
Sein Chef freut sich derweil auf die neue Auseinandersetzung. „Und vor allem, dass wir dieses fünfte Spiel vor unseren Fans spielen können“, sagte Rick Adduono, der ebenso wie Pyka nur zu gut weiß, welchen Anteil die Anhängerschaft am Erfolg der Mannschaft hat. „Wir haben den Vorteil, dass die Fans für uns wie ein siebter Mann auf dem Eis sind“, sagte Pyka. Und das könnte nicht nur am Donnerstag den Ausschlag geben.