Solo von Ehrenberger
Der Pinguine-Manager hat in einer Fachzeitung seine Sicht zum Ärzte-Streit dargestellt.
Krefeld. Wer sich derzeit die Außendarstellung der Krefeld Pinguine ansieht, dem droht ein Schleudertrauma vom Kopfschütteln. Jüngster Akt: Manager Jiri Ehrenberger schilderte durch eine selbst geschriebene Stellungnahme in einer Hockey-Fachzeitung seine Sicht der Dinge beim Ärztestreit.
"Unsere damaligen Ärzte waren trotz mehrerer Gespräche nicht zu einer effektiven Zusammenarbeit mit dem Physiotherapie-Team bereit", schreibt Ehrenberger - und just zur gleichen Zeit ringt Geschäftsführer Wolfgang Schäfer mit dem Arbeitgeber der so angegriffenen Mediziner um Deeskalation und eine einvernehmliche Lösung.
Denn der hatte mit Hinweis auf mögliche rechtliche Schritte eine öffentliche Ehrenerklärung der Pinguine eingefordert. "Ich wusste von dieser Stellungnahme nichts", so Schäfer hörbar konsterniert. "Das ist eher kontraproduktiv." Wohl wahr. Denn die Forderung aus dem Uerdinger Krankenhaus ist deutlich. Man erwarte eine gemeinsam abgestimmte Presseerklärung aus der "ohne jeden Zweifel" hervorgehe, "dass die Gründe für eine Trennung in keinster Weise in Zusammenhang mit der Betreuungs- und Behandlungsqualität von Dr.Wazinski" stünden, heißt es in dem Schreiben des Krankenhaus-Trägers. Damit wolle man dem Vorwurf der Falschbehandlung entgegentreten. Man behalte sich rechtliche Schritte vor, "sollten wir den Ruf unseres Arztes und damit unserer Klinik in der Öffentlichkeit durch den genannten Vorwurf weiterhin in Frage gestellt sehen", schreibt Ottmar Köck, der Regionalgeschäftsführer Rheinland der Franziskus-Stiftung in Münster.
Und in diese heikle Gemengelage platzt Ehrenbergers eigene Ehrenerklärung. Es seien - allerdings auch aus den eigenen Reihen - Anschuldigungen aufgetreten, die schlichtweg nicht der Wahrheit entsprächen, erklärt der Manager seine Rechtfertigung und schließt: "Ich versichere Ihnen, dass ich auch heute noch ruhigen Gewissens in den Spiegel schauen kann und wünsche jedem Beteiligten, dass er das auch kann." Was auch immer Ehrenberger zu diesem Schritt bewogen haben mag, faktisch kommt nun neues Öl ins Feuer. Zumal immer mehr irritierende Fakten über den "Helios-Deal" ans Licht kommen, der bei Ehrenberger und Aufsichtsrats-Chef Schulz quasi als perfekt klang.
Helios-Pressesprecherin Marina Dorsch: "Mit der Stellung des Mannschaftsarztes durch Herrn Privatdozent Dr. med. Clayton Kraft am 4. Oktober 2009 ist das Helios-Klinikum Krefeld einer Bitte des Vereins nachgekommen, die ärztliche Betreuung an diesem Spieltag zu übernehmen." Und zum vieldiskutierten Gerücht eines Einstieges als Werbepartner: Über die Trikots der Bambini des Hülser SV hinaus "gibt es derzeit keine Überlegungen in Richtung Sportsponsoring finanzieller Art".