Ein Routinier mit Übersicht
Pinguine-Trainer Martin Jiranek hofft, dass seine Abwehr mit dem neuen Spieler Grönvall nicht so schnell in Panik gerät.
Krefeld. Mit einem neuen Verteidiger gehen die Krefeld Pinguine am Freitag in das Straßenbahn-Derby gegen die DEG (19.30 Uhr, König-Palast).
Der 36-jährige Finne Janne Grönvall wird dann - wenn die Anzeichen nicht trügen - vor einem mit wahrscheinlich rund 6000 Zuschauern gut gefüllten Eispalast an der Seite von Richard Pavlikovski feiern.
Der großgewachsene Abwehrspieler erhielt einen Vertrag bis zum Saisonende und soll der Defensive Stabilität und Routine verleihen. "Ich glaube, dass er sich auf Anhieb in der DEL akklimatisieren wird", kommentierte Manager Jiri Ehrenberger seine Personalentscheidung.
Grönvall wurde nach vielen Jahren dort am Ende der letzten Saison von Tappara Tampere ausgemustert und hielt sich bei der dortigen zweiten Mannschaft fit.
Nett: Trainer Martin Jiranek und sein neuer Verteidiger waren einmal Mannschaftskameraden bei St. Johns in der nordamerikanischen AHL. "Ich kann mich aber nicht mehr an seine Spielweise erinnern, das war vor 15 Jahren", so Jiranek.
Am Freitag jedenfalls setzt der Trainer auf den Routinier. "Er hat viel Übersicht und gerät nicht so schnell in Panik. Man merkt, dass dies auch unsere Spieler spüren." Damit würde mehr Konzentration auf die Dinge frei, die beim Derby wichtig sind.
"Wir spielen vor allem gegen einen Torhüter, der heiß ist und einen richtig guten Lauf hat." Der Ex-NHL-Torhüter Jean-Sebastien Aubin müsse geknackt werden, macht Jiranek deutlich. Und hat als ehemaliger Torjäger auch eine Marschroute: "Man muss konsequent bis zu Ende attackieren. Der erste Schuss reicht gegen einen solchen Goalie nicht, man muss den Nachschuss erzwingen."
Und dabei nimmt er vor allem seine beiden mittleren Formationen in die Pflicht. "Wer nach zehn Spielen nur ein Tor hat, der liegt deutlich unter dem, was die Spieler bringen müssen." Auch wenn er keine Namen nennt, das Ausländer-Trio Serge Payer, Lynn Loyns und Rob Globke belegt in der internen Scoring-Liste nur die Plätze acht bis zehn. Dennoch zeigt der Trainer Vorfreude.
"So ein Derby ist immer ein Highlight." Und es ist wieder einmal ein Scheideweg für die Pinguine. Mit einem Sieg hält man den Anschluss, eine Niederlage bedeutet ein weiteres unerfreuliches Dasein als Kellerkind. Jiranek: "Wir wollen gewinnen, denn wir wollen nach oben."