Krefeld Pinguine Titelkandidat will Champion werden

Die Thomas Sabo Ice Tigers aus Nürnberg sind auch in dieser Saison wieder ein ganz heißer Meisterschaftskandidat. Schon in den letzten Jahren waren die Franken ganz dicht dran am langgehegten Ziel Meisterschaft. Headcoach Rob Wilson und Sportdirektor Martin Jiranek haben es erneut geschafft ein Team zu schmieden, das den ganz großen Wurf schaffen kann. Für Kapitän Patrick Reimer läuft dabei langsam die Zeit davon, sich den Traum zu erfüllen.

Eine Beinverletzung warf Kapitän Patrick Reimer in dieser Spielzeit zurück.

Foto: City-Press

Am 10. Dezember wird Jochen Reimer 35 Jahre alt. Für einen der besten Stürmer der Deutschen Eishockey Liga noch lange kein Grund, in Richtung Karrierende zu schielen. Dennoch ist der Geburtstag ein kleiner Fingerzeig. Denn der Nürnberger Kapitän, der in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils zum besten Stürmer und Spieler der Liga gewählt wurde, möchte sich noch seinen großen Traum von der Meisterschaft mit den Franken erfüllen. Endlose Jahre stehen dafür nicht mehr zur Verfügung.

Das weiß auch der Routinier, der mit seinem Torriecher einer der Garanten für die konstant starken Leistungen der Ice Tigers in den letzten Jahren war. 65 Scorerpunkte (2013/14), 62 (2014/15), 64 (2015/16) und 54 in der vergangenen Saison, jeweils in den Hauptrunden, sind eine beeindruckende Bilanz. Umso ärgerlicher, dass es für die Bayern in den Playoffs nicht zum ganz großen Wurf reichte. So war in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils im Halbfinale Schluss, als die Grizzlies aus Wolfsburg zweimal zur Endstation wurden.

In der laufenden Runde kam der gebürtige Mindelheimer und mehrfache Ligatopscorer noch nicht richtig in Fahrt. Erst ein Treffer und fünf Assists stehen zum jetzigen Zeitpunkt für den Nationalspieler zu Buche. Ein Grund für die magere Ausbeute ist eine hartnäckige Beinverletzung, durch die der Rechtsaußen einige Wochen pausieren musste. Für den deutschen Starspieler sprangen andere im Team in die Bresche, so dass die Norisstädter erneut ganz oben in der DEL zu finden sind und mit einem Sieg am Freitag in Bremerhaven die Tabellenführung von München zurückeroberten.

Ganz oben im Tableau werden die Thomas Sabo Ice Tigers auch ziemlich sicher am Ende der Hauptrunde zu finden sein, wenn es um die besten Plätze für die Playoffs geht. Headcoach Rob Wilson und Sportdirektor Martin Jiranek konnten die prominenten Abgänge, wie Torjäger Andrew Kozek (ging nach Finnland) und Starverteidiger Jesse Blacker (wechselte zu Kunlun Red Star nach Peking in die KHL), auch Dank des weiterhin starken Engagements ihres potenten Geldgebers kompensieren. Thomas Sabo, der Gründer des gleichnamigen und weltweit agierenden Schmuckunternehmens, pumpt seit Jahren viel Geld in das Nürnberger Profi-Eishockey. Der 1961 in Österreich geborene Unternehmer ist leidenschaftlicher Eishockeyfan und rettete mit seinen Millionen 2009 die Ice Tigers vor dem Untergang.

Seitdem ist Sabo der starke Mann im Hintergrund und manchmal auch im Vordergrund. So oft es geht, ist der Charakterkopf mit seinem Schnauzbart und seiner markanten, langen Mähne auch im heimischen Stadion bei den Heimspielen zu finden und fiebert leidenschaftlich mit.

Der lange Ausfall von Jochen Reimer hat übrigens die vielleicht größte Stärke im Kader der Ice Tigers deutlich gemacht. Diese lastet eben nicht nur auf wenigen Spielern und einer Parade-Reihe, sondern ist auf vielen Schultern verteilt. Neben den etablierten Kräften wie dem 41jährigen Liga-Methusalem Steven Rein-precht, Brandon Segal, dem aufblühenden Phillipe Dupuis und David Steckel, sowie den deutschen Cracks Yasin Ehliz und Leonard Pföderl, sorgen auch die Neuen im Team für höchste Qualität.

Mit den beiden NHL-Veteranen John Mitchell (566 NHL-Spiele, aus Colorado) und Tom Gilbert (672 NHL-Spiele) kam viel Erfahrung, mit Taylor Aronson einer der besten Verteidiger der laufenden Runde nach Nürnberg.

Zudem stehen mit Andreas Jenike und Niklas Treutle zwei überdurchschnittliche Fangkünstler im Tor, auf die sich Cheftrainer Rob Wilson blind verlassen kann. Nach seiner durchwachsenen Spielzeit in Krefeld, ist Niklas Treutle wieder in absoluter Topform und führt aktuell die Rankings unter den DEL-Torstehern an. Wer in diesem Jahr von dem Titelgewinn in der Deutschen Eishockey Liga spricht, kommt nur schwer an den Thomas Sabo Ice Tigers vorbei!