Wehe, wenn der erste Block nicht trifft . . .
Die Pinguine haben in drei Spielen nur einmal getroffen. Dauert die Torflaute am Dienstag in Ingolstadt an?
Krefeld. Die Krefelder Eishockey-Fans diskutieren die K-Frage: Waren die jüngst schwachen Leistungen der Pinguine in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) eine Kette von Ausrutschern, ein Knick der Form oder Krisenzeichen? Die Fakten: In drei Spielen gegen Mannheim, Köln und Hamburg gelang den Krefeldern nur ein einziges, mickriges Törchen. Lediglich bei den schwächelnden Augsburgern schafften die Pinguine fünf Treffer.
Gerade in den wirtschaftlich wichtigen Heimspielen gab es zuletzt zweimal eine Null-Diät. Zwar muss man sich beim KEV angesichts der erreichten 71 Punkte wohl nicht wirklich Sorgen um die Play-off-Teilnahme machen, aber es droht der Absturz aus dem Stimmungshoch — vor allem bei den zahlenden Zuschauern.
Da trifft es sich eigentlich gut, dass die Pinguine am Dienstag, 19.30 Uhr, in Ingolstadt antreten müssen. Denn auswärts sind sie noch das stärkste DEL-Team. Doch die beiden bösen Worte sind „waren“ und „bislang“. Denn bislang waren die Akteure des ersten Blocks (Milo, Pavlikovsky sowie die Stürmer Pietta, Blank und Vasiljevs) eine Bank für defensive Stabilität und wichtige Tore. Doch jetzt stottert deren Produktivität, ihr Schussglück wandelt sich in Pech. Die Folge: Die Top-Five haben Schnupfen — und den Pinguinen droht eine Lungenentzündung. Denn keiner aus den „hinteren Reihen“ tritt aus dem Windschatten und übernimmt die Führungsarbeit. „Wir brauchen einfach mehr Tore von den anderen Spielern, da muss viel mehr kommen“, haderte Trainer Rick Adduono.
Eine Aufgabe, die sich freilich schon seit Saisonbeginn stellte, aber durch die Erfolge überstrahlt wurde. Obwohl Formkurven von Spielern — wie der Name schon sagt — nicht durchgängig aufwärts zeigen können. Gerade aber die standesmäßigen Nachfolger, die Formationen zwei und drei, lahmen in unschöner Regelmäßigkeit. Der Versuch, Ex-Punktesammler Charlie Stephens mit den beiden hochkarätigen Nachverpflichtungen Duncan Milroy und Denis Shvidki neues Leben einzuhauchen, schlug fehl. Gegen Hamburg musste Shvidki wieder in Formation vier.
Genau die aber sorgt für Emotionen. Einerseits, weil sie keineswegs schlechter spielt als ihre Konkurrenten. „Wir haben sicher qualitativ eine der besten vierten Reihen in der Liga“, sagt der Sportliche Berater Rüdiger Noack. Dass diese aber nur zu selten übers erste Drittel hinaus mit regelmäßigen Einsätzen „wirken“ darf, irritiert viele.
Adduono reagierte ungewohnt sauer auf die Frage nach mehr Eiszeit für diese Formation. „Unsere vierte Reihe bekommt mehr Eiszeit als die meisten anderen in der DEL.“ Das mag rechnerisch stimmen. Blickt man indes auf Eiszeiten und Produktivität mancher etablierten Akteure, dann bieten die noch nicht etablierten Bankdrücker durchaus attraktive Perspektiven.