Oppenheimer bekommt sogar Glückwünsche von Thomas Müller
Minsk (dpa) - Selbst hohe Fußball-Prominenz gratulierte Thomas Oppenheimer zu seinem doppelten Penalty-Coup. Per SMS schickte Nationalspieler Thomas Müller seine Glückwünsche an den Eishockey-Profi nach Minsk.
Kein Wunder, denn die beiden sind seit Jahren gut befreundet.
„Ich bin mit ihm neun Jahre zur Schule gegangen. Wir haben nebeneinandergesessen“, erzählte Oppenheimer am Rande des Training vor dem dritten WM-Vorrundenduell mit Finnland am Dienstag. „Er freut sich sehr für mich.“
Der Peißenberger Oppenheimer ist wie Thomas Müller in Oberbayern aufgewachsen, beide wohnten damals nicht weit voneinander entfernt. Inzwischen trennen den Kufen-Crack Hunderte Kilometer von seiner Heimat und von dem befreundeten Bayern-Profi. 2010 wechselte der Stürmer in der Deutschen Eishockey-Liga von den Frankfurt Lions zu diesjährigen Halbfinalisten Hamburg Freezers.
Bei den Norddeutschen reifte er in der vergangenen Saison zu einem Führungsspieler und verhalf ihnen mit 38 Scorerpunkten zu Platz eins in der Hauptrunde. „Ich denke, ich habe mich in ein paar Dingen weiterentwickelt“, sagte Oppenheimer, dessen Vertrag beim DEL-Halbfinalisten bis 2017 verlängert wurde. Von guten Kollegen, mit denen er schon zusammengespielt hat, habe er sich einiges abgeschaut. „Man muss zuhören können, man muss von anderen lernen können.“
Im Nationalteam macht der 25-Jährige nun in Weißrussland bei seinem WM-Debüt erstmals auf großer Bühne auf sich aufmerksam. Gegen Kasachstan und Lettland baute der Coach auf Oppenheimer als entscheidenden Penaltyschützen. Beide Male sorgte der Freezers-Profi eiskalt dafür, dass am Ende des Spiels die deutsche Nationalhymne als die des Siegers erklang. So hat sich Deutschland die Chance auf das Viertelfinale erhalten. „Da darf man nicht lange nachdenken, da muss man intuitiv handeln“, erklärte Oppenheimer seine Strategie.
Coach Cortina lobte ihn als einen sehr „effektiven und intelligenten Spieler“ und meinte: „Er ist ein sehr verantwortungsvoller Spieler und hat einen guten Schuss, deswegen wurde er ausgewählt.“
Neben dem Eis sei Oppenheimer ein „ruhiger Mann“, schildert Sturmpartner Kai Hospelt. „Aber wenn es auf dem Eis zur Sache geht, ist er schwer aufzuhalten.“ Drei Tore hatte der Stürmer vor der Saison im Deutschland-Trikot erst verbucht, nun könnte er gegen Finnland an diesem Dienstag schon sein drittes WM-Tor folgen lassen. Doch der deutsche Garant für das weiterhin mögliche Viertelfinale bleibt bescheiden. „Es ist egal, wer das Tor schießt, wichtig ist, dass die Mannschaft gewinnt.“