Fortuna Düsseldorf fehlt der Plan B
Der Zweitligist sucht nach dem Erstliga-Abstieg und dem Neuanfang mit Büskens jetzt wieder einen Trainer.
Düsseldorf. Alles steht auf Null. Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf mischt sein Personaltableau weiter durch. Und muss nun nicht nur zeitnah einen neuen Vereinsvorsitzenden suchen: Nach der Entlassung von Trainer Mike Büskens am Samstagmorgen ist jetzt auch der Trainerposten vakant. Auf das 0:2 gegen den Karlsruher SC am Freitagabend folgte ein Gespräch von Vorstand und Büskens. Dann war der ehemalige Fortuna-Spieler auch als Trainer der Düsseldorfer Geschichte. Gegangen als 15. der Tabelle.
Alle Visionen, mit dem geborenen Düsseldorfer den Weg zurück in die Bundesliga zu finden, sind dahin. Bis zuletzt gab es keinen alternativen Plan. „Es spricht für unsere Loyalität, und vielleicht muss ich mich da der Verantwortung stellen, dass wir jetzt keinen Plan B in der Schublade haben“, sagte Sportvorstand Wolf Werner. Werner wird in einem Monat mit Nachfolger Helmut Schulte zusammenarbeiten, ohne Schulte dürfte schon jetzt nichts mehr entschieden werden. Unter den Fans wird munter diskutiert: Kommt Norbert Meier zurück? Es wäre ein aberwitziger Dreh der Fußball-Geschichte. Wird es Holger Stanislawski? Wohl kaum (siehe unten). Auch Michael Frontzeck wird genannt — und von den Anhängern negativ bewertet.
Torwart-Trainer Reck und Assistent Klein haben die Lizenz
Der Fortuna-Vorstand hält es derzeit offenbar für die beste Lösung, bis zur Winterpause mit einer Interimslösung zu arbeiten. „Es macht keinen Sinn, übereilt zu handeln“, sagt „Noch-Vorstand“ Peter Frymuth. Torwarttrainer Oliver Reck und Co-Trainer Uwe Klein haben die entsprechende Lizenz, sie könnten in den in den verbleibenden drei Spielen in Kaiserslautern, in Cottbus und gegen Köln das Team betreuen — bevor der neue Mann übernimmt.
Wer ist jetzt der richtige Nachfolger von Mike Büskens?
Jens Langeneke (36) könnte Interimslösung sein. Vielleicht im Paket mit Ex-Spieler Sascha Rösler, derzeit Praktikant im Team-Management. Langenekes Wort hat Gewicht, er spielt noch in der Reserve. Die Lizenz könnten Torwart-Trainer Reck, Co-Trainer Klein oder Aksoy (Trainer Fortuna II) liefern.
Michael Frontzeck (49) stammt aus Mönchengladbach und ist daher nicht sonderlich beliebt in Düsseldorf. Flog gerade beim FC St. Pauli raus, obwohl die Ergebnisse durchaus stimmten. Frontzeck gilt als Kumpeltyp, der bislang als Trainer nicht sonderlich erfolgreich war.
Holger Stanislawski (44) kennt den künftigen Fortuna-Sportdirektor Helmut Schulte gut, gemeinsam arbeiteten sie beim FC St. Pauli. Aber: Die Beiden lagen im Clinch. Auch mit Stanislawskis Nachfolger Andre Schubert, derzeit ebenfalls arbeitslos, lief es unter Schulte nur mäßig.
Thomas Schaaf (52) ist ein Vertrauter von Fortunas Sportvorstand Wolf Werner. Galt schon als Kandidat, als Norbert Meier gehen musste, dürfte aber eine (zu) teure Lösung sein. Wie die jüngst entlassenen Erstliga-Trainer Bruno Labbadia, Markus Babbel oder Thorsten Fink.
Rudi Bommer (56) wurde erst vor zwei Wochen bei Energie Cottbus geschasst. Bommer ist ähnlich wie der gerade entlassene Mike Büskens ein alter Fortuna-Spieler, seine beste Zeit liegt aber wohl hinter ihm: Aufstieg mit Burghausen in die 2. Liga (2002), Aufstieg mit Duisburg in die 1. Liga (2007).