Auf ein Neues: Der Trotz der „Unaufsteigbaren“

Fürth (dpa) - Tränen, Trauer, Tristesse: Wieder einmal hat Fußball-Zweitligist SpVgg Greuther Fürth den ersehnten Sprung ins Oberhaus knapp verpasst. Doch nach dem erneuten Aus regiert bei den Franken der Trotz.

„Wir werden nie aufgeben. Wir geben alles, aber nie auf“, kündigte Fürths Präsident Helmut Hack einen neuen Anlauf des dreimaligen deutschen Meisters auf das Fußball-Oberhaus an. „Wir sind sehr, sehr zuversichtlich für die neue Spielzeit. Unsere junge Mannschaft bleibt ja weitgehend zusammen. Nächstes Jahr werden wir mit unseren Tugenden wieder angreifen.“

Mit der besten Platzierung seit dem Aufstieg 1997 hatten die Franken die Saison abgeschlossen, doch Rang vier konnte angesichts der wieder einmal geplatzten Aufstiegsträume niemand erfreuen. „Wir haben 61 Punkte, damit wäre man in den letzten 15 Jahren 13 Mal aufgestiegen“, rechnete Trainer Mike Büskens nach dem 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf mit Tränen in den Augen vor - und kündigte an, seinen Schmerz erst einmal mit seinen gesamten Schokoladenvorräten betäuben zu wollen.

Im Kampf um die Relegation hatte Fürth am Ende dem VfL Bochum den Vortritt lassen müssen und so bereits zum sechsten Mal am letzten Spieltag den möglichen Sprung ins Oberhaus verspielt. Und natürlich prasselte sofort wieder das so verhasste Wort auf die Fürther nieder. „Die Unaufsteigbaren. Ich kann es schon nicht mehr hören“, schimpfte Hack am Montag. „Überall in der Liga werde ich doch immer erstaunt gefragt, wie wir das mit unseren geringen Mitteln immer wieder hinkriegen, da oben mitzuspielen. Überall wird das anerkannt.“

Wieder einmal tränenreich war das Saisonfinale, doch Ausreden wollte niemand suchen beim Meister von 1914, 1926 und 1929. „Wir haben uns nie beklagt, dass fünf, sechs Stammspieler fast die gesamte Rückrunde ausgefallen sind“, betonte Hack. „Die Mannschaft hat wunderbaren Fußball gezeigt und sich bis zum letzten Millimeter verausgabt. Nach der Enttäuschung und Gänsehaut vom Sonntag überwiegt jetzt der Stolz auf diese Jungs.“

Also auf ein Neues in der kommenden Spielzeit. Erstklassig wird in der neuen Saison zwar nur Offensivspieler Nicolai Müller, der bei Bundesligist Mainz 05 unterschrieben hat. Doch mit dem ansonsten weitgehend unveränderten Kader soll es vielleicht schon 2011/12 endlich klappen mit dem großen Ziel Aufstieg. „Wir werden weiter daran arbeiten und ich bin zuversichtlich, dass ich das in meiner Zeit in Fürth mal erleben darf“, sagte Manager Rachid Azzouzi. „Jeder in diesem Verein will das mit jeder Faser seines Körpers.“