0:1-Niederlage in Frankfurt: Ohne Kampf keine Punkte

Borussia Mönchengladbach verliert nach einem passiven Auftritt 0:1 in Frankfurt.

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Frankfurt. Wenn Technik auf Kampf trifft, ist schnell ausgemacht, wer im Fußball das bessere Ende für sich hat. Wenn Technik aber zum Selbstzweck verkommt, während sich zum kämpferischen Element auch technische Komponenten fügen, wendet sich das Ballspiel auf die andere Seite, auf die der Eintracht aus Frankfurt, die am Mittwoch mit dem 1:0 (1:0)-Erfolg durch ein Tor von Joselu (16.) den zweiten Sieg in Folge feierte. Damit verschafften sich die Hessen erst einmal Luft im Abstiegskampf.

Borussia Mönchengladbach hingegen, das bei den vergangenen drei Auftritten in Hessen jeweils einen Sieg mit nach Hause nahm, erhielt nach zuletzt zwei Erfolgen einen Dämpfer im Bemühen um die Europa League.

Gladbach agierte pomadig, Frankfurt beherzt, Gladbachs Profis wirkten wie Solisten ohne Spielgerät, die Frankfurter präsentierten sich hingegen als Kollektiv. Entscheidend aus Gladbacher Sicht für eine der schlechtesten Halbzeiten dieser Saison aber war die verheerende Zweikampfbilanz.

Frankfurt begegnete dem beinahe körperlosen Einsatz der Gäste mit entschiedener Robustheit und störte damit ein mögliches Kombinationsspiel der Gäste früh und nachhaltig. Nicht ein Mal vermochten sich die Gladbacher in den Strafraum durchzuspielen. Lediglich bei Standards näherten sie sich dem Tor von Kevin Trapp. Frankfurt hingegen stellte Gladbachs Abwehr mit seinem variablen Angriffsspiel über die laufstarken Joselu, Barnetta und Aigner ständig vor Probleme.

Gladbach unterliegt bei starker Eintracht mit 0:1
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Gladbach unterliegt bei starker Eintracht mit 0:1

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Dahinter sicherte eine Dreierreihe mit Flum, Russ und Lanig ab. In diesen beiden Dreierketten verfing sich so mancher Gladbacher Angriff. Beim 1:0 halfen die Borussen dann auch noch mit. Einen langen Ball von Aigner wollte Stranzl klären, erreichte das Leder allerdings nicht mit der Fußspitze. Joselu bedankte sich, schob überlegt an ter Stegen vorbei ins Tor.

In Gladbachs Kabine waren in der Pause deutliche Worte gefallen. Im zweiten Spielabschnitt minimierte die Mannschaft ihre Fehlerquote bei Pässen und der Ballannahme, agierte strukturierter, vermochte sich aber gegen die aufmerksame Frankfurter Defensive, die mitunter robust an Trikot und Gegner arbeitete, kaum in Szene zu setzen. Ein Schuss von Kruse (56.) strich knapp am Pfosten vorbei.

Frankfurt hingegen verpasste das 2:0, als ter Stegen einen Schuss aus 14 Metern von Lanig parierte. Trotz des knappen Erfolges haben die Frankfurter offenbar aus der Hinrunde, in der der Mannschaft nicht ein Sieg in der heimischen Arena gelang, gelernt. Das 1:0 gestern war immerhin bereits der vierte Heimsieg in der Rückrunde.

Wohin Gladbachs Weg führt, wird sich bald zeigen. Das 4:1 im Hinspiel gegen die Hessen bildete den Auftakt der Serie von sechs Siegen in Folge. Interessanterweise gegen fünf Clubs, die nun in den Abstiegskampf verstrikt sind. Und so spielen die Gladbacher nun nacheinander am Sonntag gegen den HSV, dann in Nürnberg, gegen Stuttgart und in Freiburg. Dann wäre, um erfolgreich zu sein, ein wenig mehr Kampf gepaart mit Technik das geeignete Mittel.