3:0 gegen den Erzrivalen Köln: Gladbachs perfekter Tag

Mit dem 3:0 über Köln hat sich die Borussia für den Europapokal qualifiziert.

Mönchengladbach. Ein bisschen Wehmut spielt auch bei Marco Reus mit. Noch auf dem Rasen herzte er seinen Sturmkollegen Mike Hanke nach dem Derbysieg glücklich, während es von den Tribünen tausendfach in der Arena hallte: Europapokal. Dann strich Gladbachs bester Torjäger Hankes Filius Cain versonnen durchs gegelte Haar. Nur einmal noch, im letzten Heimspiel gegen Augsburg, wird Reus die Stimmung im Borussia-Park inhallieren können.

Das Abenteuer Europapokal, das die Gladbacher mit dem 3:0 (1:0)-Erfolg gegen den Erzrivalen aus Köln 16 Jahre nach ihrem letzten Auftritt in Europa perfekt machten, wird Reus nicht mehr miterleben. Der Shooting-Star spielt dann nach seinem Wechsel im Sommer zu Borussia Dortmund dort, wohin die Gladbacher nach dem Erfolg und dem auf einen Punkt geschrumpften Abstand auf Schalke auch noch hin wollen — in der Champions League.

„Ich mache keinen Hehl daraus, das es ein besonderes Spiel wird. Aber wir haben ein Ziel, wollen ins internationale Geschäft. Wir fahren mit viel Selbstvertrauen nach Dortmund“, sagt Reus vor dem Treffen am kommenden Spieltag bei seinem neuen Arbeitgeber, dem designierten deutschen Meister Dortmund. Sturmkollege Hanke drückt die Seelenlage der Gladbacher forscher aus: „Wir wollen uns auf keinen Fall anschauen, wie Dortmund die Meisterschaft feiert.“

Gladbach dominierte das Derby nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg nach Belieben, gegen deutlich verunsicherte Kölner, die erst nach knapp einer halben Stunde erstmals vor dem Tor der Borussen auftauchten. Da hatte sich das Schicksal allerdings schon gegen sie gewendet. Juan Arango zirkelte einen Freistoß unhaltbar ins Tor zum 1:0 (19.). Mit einem Doppelschlag durch einen Kopfball des eingewechselten Tony Jantschke (53.) und einer schönen Einzelleistung von Marco Reus (55.) entschieden die Gladbacher das Spiel. „Das frühe Tor hat uns Selbstvertrauen gegeben“ sagte Reus.

Prägender Spieler war Juan Arango, der in seinem 100. Spiel für die Gladbacher neben seinem Freistoßtreffer als Vorbereiter an den beiden anderen Toren beteiligt war. Trainer Lucien Favre fand trotzdem kritische Worts: „Es war nicht so einfach, wie man denken könnte, wenn man ein 3:0 hört.“ Das dürften die Kölner anders sehen.