Mönchengladbach. Egal, ob Eugen Polanski mit der gradlinigen Variante, Federico Insua mit dem angedrehten Ball oder Michael Delura mit dem Vollspannstoß - gegen Alemannia Aachen probierten sich viele Spieler an Borussias Eckbällen. Insgesamt zehn Mal hatten die Gladbacher mit dieser Variante die Gelegenheit, den Ball vor das Tor von Stephan Straub zu bringen - sechsmal von links, viermal von rechts.
Doch dabei herausgekommen ist nichts Brauchbares: Der Ball fand fast nie den Weg in den Strafraum. Das galt auch für zahlreiche Freistöße aus dem Halbfeld. "Da waren wir im Spiel in der Tat total ungefährlich", gestand Luhukay ein. "Dabei ist es recht einfach, Tore nach Eckbällen zu erzielen. Werder Bremen hat es am Mittwoch im UEFA-Cup mit zwei so erzielten Treffern doch vorgemacht." Kopfballstarke Spieler besitzt die Borussia in Zé Antonio, Steve Gohouri, Bo Svensson oder Kahe jedenfalls zur Genüge, allein, an der gefährlichen Hereingabe haperte es bislang.
Vielleicht auch, um in dieser Hinsicht etwas Neues auszuprobieren, trainierten die Borussen gestern unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf einem der hinteren Trainingsplätze. Im Vertrauen auf eine momentan funktionierende Abwehr - seit drei Spielen ohne Gegentor - muss Jos Luhukay das Augenmerk auf Borussias Offensive legen. "Spieler wie Federico Insua, Peer Kluge, Michael Delura und auch Eugen Polanski müssen den Abschluss mehr aus der zweiten Reihe suchen", fordert der Niederländer. "Wenn wir gut organisiert stehen, dazu konzentriert und schnell nach vorne spielen und vor dem Tor Selbstvertrauen zeigen, dann ist in Dortmund was drin für uns." Zumal beim morgigen Gegner aus der Bierstadt die Nerven derzeit blank liegen.
Nach drei Niederlagen in Folge ohne eigenes Tor fürchten die Westfalen, momentan mit fünf Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, bei einer neuerlichen Niederlage den Sturz in die Abstiegsregionen. "Wir glauben fest daran, dass wir auch in Dortmund bestehen können und werden alles dafür tun, damit wir mit einem oder drei Punkten aus Dortmund nach Hause fahren", sagte der Trainer, der erkannt haben will, dass die Mannschaft enger zusammengerückt sei.
Das gilt nicht zuletzt auch für ihn selbst. Nach einer Aussprache mit Wesley Sonck unter der Woche sei dieser "so, wie er sich momentan präsentiert, eine gute Alternative." Und, auch das ist kein Geheimnis, für den Fall einer gut getretenen Ecke auch ein kopfballstarker Mann.