Borussia: Der Club zieht Bilanz

Am Tag der Arbeit legt der VfL Zahlen und Fakten vor. Und Neuwahlen gibt es auch.

Mönchengladbach. Am Tag der Arbeit lädt die Borussia ihre Mitglieder zur Jahresversammlung in den Borussia-Park. Der 1. Mai — wenige Tage vor dem letzten Saisonspiel gegen Mainz — soll für alle nicht in große Arbeit ausarten und längst nicht so turbulent verlaufen wie die Hauptversammlung am 29. Mai 2011, als Borussen-Präsident Rolf Königs heftig kritisiert wurde. Nicht nur von der Borussen-Initiative um Stefan Effenberg. Königs hatte zu dem Zeitpunkt sportlich nicht viel vorzuweisen. Das ist mittlerweile ganz anders.

Etwa 40 000 stimmberechtigte der akutell mehr als 51 000 Mitglieder bekamen mittlerweile per Post ihre Einladung. Wenige tausend wird der joviale Königs um 13 Uhr, dem Beginn der Stadion-Runde, begrüßen. Einlass ist ab 12 Uhr.

Ein wenig arbeiten müssen die Mitglieder dann doch. Fünf von sieben Aufsichtsratsmitgliedern sollen neu gewählt werden. Norbert Bocks gehört als Vize dem Gremium bis 2013 an. Er, so lange gewählt, könnte Nachfolger von Hermann Jansen werden, heißt es. Der Aufsichtsratschef und langjährige SPD-Politiker tritt aus Altersgründen nicht mehr an, ebenso wie Karl-Theodor Herfs.

Stefan Krebs, Leiter der VfL-Handball-Abteilung, gilt als „automatisch“ gesetzt. Das freut auch Königs. Wieder kandidieren wollen für den Aufsichtsrat Reiner Körfer, der ehemalige Maria-Hilf-Urologe Gunter Konrad und Dirk W. Rosenbaum.

Nach „eingehender Prüfung“ durch den Klub-Ehrenrat — Sprecher hier ist Andreas Heinen — stellen sich drei Neue zur Wahl: Ewald Hansen, Anwalt aus der Kanzlei Kapellmann und Partner, Michael Hollmann, Mitbesitzer der Bolten-Brauerei, „Hoflieferant“ und Sponsor des Klubs, sowie Jürgen Kämper aus Münster. Dessen Gesellschaft betreibt Dialyse-Kliniken. Sechs Interessenten stehen folglich für fünf Posten zur Verfügung. Urspünglich war die Liste der Bewerber für das Gremium der „Klub-Aufseher“ um einige, teils bekannte Köpfe größer.

Mit Andreas Heinen, Jürgen Sellmann und Charly Stock stehen auch Neuwahlen im so genannten BorussenEhrenrat an.

Die Berichte — etwa zur Finanzsituation — dürften die Mitglieder mit Spannung verfolgen. Die sportliche Super-Saison hat nicht nur bei den Stadion-Einnahmen für kräftige Finanzsprünge gesorgt.

Apropos Aufsichtsrat: Der nominiert aus seinen Reihen nichtöffentlich nicht nur den Nachfolger von Hermann Jansen. Er kürt auch einen neuen (alten) Präsidenten: Rolf Königs (70) ist erst einmal bis 2013 im Amt. Und es scheint, dass er auf Verlängerung drängt.