Borussia ganz brasilianisch
Bamba Anderson ist froh, zwei Landsleute im Mönchengladbacher Verein zu haben.
Mönchengladbach. Deutsch zu sprechen fällt Bamba Anderson hörbar schwer. Das verwundert, schließlich spielt der neue Innenverteidiger von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach seit zwei Jahren in Deutschland Fußball.
Im August 2008 wechselte der 22 Jahre alte Brasilianer von Flamengo Rio de Janeiro zu Bayer Leverkusen, wurde zum VfL Osnabrück ausgeliehen, ein Jahr später zu Fortuna Düsseldorf. Von dort zieht es ihn nun nach Mönchengladbach. Anderson ist froh, mit Dante und Igor de Camargo zwei Landsleute bei den Borussen vorgefunden zu haben.
Eine rein brasilianische Innenverteidigung bei der Borussia mit Dante? "Warum nicht", sagt der Neuzugang im Trainingslager in Herzlake selbstbewusst, ohne direkt einen Stammplatz einfordern zu wollen. Dennoch sind die bärenstarken Lucio oder Juan in der Nationalelf Brasiliens das große Vorbild.
Dante und auch der zweite bisherige Innenverteidiger in der Stammelf, Roel Brouwers, wissen, dass sie mit Anderson einen kopfballstarken, schnellen und technisch versierten Konkurrenten bekommen haben. Borussias Trainer Michael Frontzeck sagt im Trainingslager zu den Ambitionen Andersons: "Die Spieler, die es bisher gut gemacht haben, sind natürlich leicht im Vorteil. Aber jeder kann sich in der Vorbereitung anbieten."
Also arbeitet der 22-jährige Brasilianer mit den schlacksigen dünnen Beinen akribisch, auch wenn ein leichter Infekt dazu geführt hat, dass er zwei Tage später ins Training einsteigen konnte. Bei seiner starken Zweitliga-Saison in Düsseldorf überzeugte Anderson nicht nur wegen seiner Zweikampfstärke, sondern auch wegen seiner Fairness. Ihm unterliefen nur wenige Fouls.
Ob da der Sprung ins Fußball-Oberhaus schwer fällt? "Es gibt Unterschiede zwischen erster und zweiter Liga. Technisch dürfte das kein Problem werden. Ich bin schließlich Brasilianer", sagt Anderson. Außerdem könne er "ein Spiel von hinten lesen und von hinten entwickeln", das werde ihm den Einstieg in die erste Bundesliga erleichtern.
Und die Sprache wird ihm sicher auch bald leichter fallen. Nach dem Trainingslager wird der Unterricht beginnen. Landsmann de Camargo plaudert übrigens schon fleißig auf Deutsch.