Marx: Stammelf als Vorteil

Der Mittelfeldspieler der Borussia freut sich auf eine Saison mit einer eingespielten Mannschaft und bekannten Laufwegen.

Herzlake. Entspannt sitzt Thorben Marx in der Lounge des Hotels Aselager Mühle, dem Trainingsquartier von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach in dieser Woche. Das intensive Vormittagstraining hat beim "Sechser" der Borussia keine sichtbaren Spuren hinterlassen. Der 29-Jährige weiß, dass auf seiner Position reichlich Kondition gefragt ist.

"Als Sechser hat man häufig die meisten Ballkontakte und die weitesten Laufwege während eines Spiels", sagt Marx. Eine Aufgabe, die er in der vergangenen Saison mit Bravour gemeistert hat: In 28 Spielen als "Staubsauger" vor der Abwehr zeigte der gebürtige Berliner viele starke Partien und gab immerhin drei Torvorlagen.

Natürlich kommen zu WM-Zeiten sofort Vergleiche mit Bastian Schweinsteiger auf. "Mich kann man mit Basti nicht vergleichen. Das ist eine andere Liga. Schweini ist der perfekte Sechser", sagt Marx zurückhaltend.

Was er sich von ihm abgucken könne? "Wie er das Tempo bestimmt, wie sicher er am Ball ist, defensiv Zweikämpfe gewinnt und trotzdem Offensivakzente setzt, alles das ist beeindruckend", sagt der Borussen-Spieler. Dass Sami Khedira als Nebenmann stark auftrumpft, hat Marx nicht überrascht. "Sami hat seine Stärke in der Bundesliga und auch international in der Champions League gezeigt."

Auf seinen Nebenmann in Mönchengladbach, Michael Bradley, muss er noch drei Wochen verzichten. Er weilt nach dem WM-Aus mit den USA im Urlaub. "Die starke WM wird ihm Auftrieb geben. Er hat Selbstvertrauen getankt", sagt der 29-Jährige.

Marx und Bradley gehören zu einer starken und vermutlich auch gesetzten Achse, die außerdem aus Bailly, Dante, Reus und de Camargo besteht, wie Trainer Michael Frontzeck zum Trainingsauftakt Anfang vergangener Woche betont hat.

Dass die Stammelf, vom neuen Stürmer Igor de Camargo einmal abgesehen, weitgehend unverändert sein dürfte, ist aus Sicht von Thorben Marx ein Vorteil. "Wir haben uns in der abgelaufenen Saison gut verstanden und uns weiterentwickelt. Wir kennen die Laufwege."

Trainer Michael Frontzeck hat den Mittwoch im Trainingslager in Herzlake umdisponiert. Mittwochfrüh um 11 Uhr wird nicht wie geplant auf dem Platz nahe des Hotels Selager Mühle trainiert, sondern es wird im Wald gelaufen.

Den Ausschlag gegeben haben offensichtlich zum einen die hohen Temperaturen, die am Montag Vormittag bereits geherrscht haben (27 Grad) und zum anderen die Eindrücke des Abendlaufs. Dabei mussten, die Spieler auf ihre Laktatwerte abgestimnmte Strecken laufen.

Somit wird am Dienstag sowohl am Vormittag als auch am Abend gegen 18 Uhr der weitläufige Wald erkundet.