Der Immerspieler Denis Zakaria ist die Lokomotive der Borussia
Mönchengladbach · Auf Denis Zakaria kann Gladbach-Trainer Marco Rose nicht verzichten. Doch irgendwann braucht der Immerspieler eine Pause.
Sechs Minuten waren am Sonntag im Borussia-Park noch zu spielen, Eintacht Frankfurt drängte auf das 3:3. Da sollte ein defensiver Mittelfeldspieler eigentlich vor der eigenen Abwehr den "Staubsauger" geben. Denis Zakaria tat das auch, doch damit allein war es für ihn nicht getan. Bei einem Konter rannte Zakaria mit nach vorne, bekam den Ball von Lars Stindl zugespielt und schoss die Kugel ebenso hart wie platziert zum alles entscheidenden 4:2 für Borussia Mönchengladbach ins Netz. „Der Pass von Lars war super, für mich war es dann einfach. Danke an meinen Kapitän", sagte Zakaria.
Zakaria krönte mit seinem zweiten Saison-Treffer eine einmal mehr sehr starke Vorstellung. Der 22-Jährige ist für Trainer Marco Rose unersetzlich, er ist die Lokomotive im Spiel der "Fohlenelf". Mit seiner hervorragenden Antizipation, seiner Zweikampstärke sowie seiner Wucht und Dynamik ist Zakaria das perfekte Bindeglied zwischen Defensive und Offensive. „Mir gefällt, dass ich auf der "Sechs" eine Partie von hinten anschieben kann. So habe ich den größten Teil des Spielfeldes vor mir. Ich kann jedoch auch auf der "Acht" agieren und wenn mich der Trainer auf einer anderen Position aufstellt, dann gebe ich eben dort alles."
„Wir müssen auf den Jungen aufpassen"
Da ist es nicht verwunderlich, dass Trainer Marco Rose auf den Nationalspieler der Schweiz nicht verzichtet. Unter Vernachlässigung der zwei Minuten, als Zakaria im DFB-Pokal-Spiel beim SV Sandhausen in der Nachspielzeit aus taktischen Gründen ausgewechselt worden war, stand der Mann aus Genf in allen bisherigen 13 Pflichtspielen vom Anpfiff bis zum Abpfiff auf dem Platz. Selbiges tat er in dieser Saison überdies auch noch bei den vier Länderspielen mit der "Nati". 17 Partien in elf Wochen über die volle Distanz und das auf einer äußerst laufintensiven Position - für Marco Rose wird das langsam zu einer kniffligen Angelegenheit.
Einerseits passt Zakaria perfekt in die Spielphilosophie des Trainers. Andererseits gilt es, mit dieser überaus wertvollen Arbeitskraft sorgsam umzugehen. „Wir müssen Acht geben. Wir haben gegen Frankfurt mit Breel Embolo und Tony Jantschke schon wieder zwei Spieler mit Muskelverletzungen auswechseln müssen. Die Jungs kommen gerade in eine Phase, wo sie am Limit sind. Ich habe von daher schon vor dem Spiel gegen die Eintracht mit Denis über eine Pause gesprochen. Für ihn als Nationalspieler bedeuten Länderspielpausen ja nun mal keine Pausen. Wir müssen auf den Jungen aufpassen", erklärte Marco Rose.
Zakaria könnte Gladbachs Rekord-Transfer werden
Die Krux für den 43-Jährigen ist der Spielplan. DFB-Pokal bei Borussia Dortmund, Bundesliga bei Bayer Leverkusen sowie das Rückspiel in der Europa League gegen die AS Rom lauten die nächsten Aufgaben. Top-Duelle, in denen Zakaria eigentlich nicht fehlen darf. Und der möchte am liebsten auch gar nicht fehlen. „Mir gefällt die Art, wie unser Trainer den Fußball interpretiert. Marco Rose lässt mit großer Wucht, hohem Pressing und sehr viel Tempo agieren. Das ist genau mein Spiel, das liebe ich. Ich bin glücklich über die vielen Einsatzminuten“, sagt Denis Zakaria.
Sportdirektor Max Eberl kommt aus anderem Grunde ins Grübeln, wieviel Einsätze Zakaria noch bestreitet. Zwar läuft der Vertrag des Schweizers mit kongolesischen Wurzeln noch bis 2022, doch seine Leistungen sind natürlich nicht verborgen geblieben und gerade die "Sechser" auf dem Markt begehrt. In der Bundesliga haben München und Dortmund ein Auge auf Zakaria geworfen, in Italien Inter Mailand, in Spanien Atletico Madrid sowie in England Manchester United, die Tottenham Hotspur und Liverpool. „Wir sind super zufrieden mit Denis und planen langfristig mit ihm", sagt Eberl, ergänzt jedoch: „Aber wir sind und bleiben natürlich ein Verein, der auf Ablösesummen angewiesen ist." Und die für Zakaria kolportierte von 50 Millionen Euro ist da keine kleine...