Borussias Abwehr überfordert
1:5 – herbe Schlappe am Maschsee. BorussiasTorwart gibt sich kämpferisch.
Hannover. Es war Sonntag ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern in der Arena von Hannover. So trug Jan Schlaudraff von Juli 2002 bis Dezember 2004 das Trikot der Borussia. Der Durchbruch gelang ihm allerdings erst nach seinem Wechsel zu Alemannia Aachen. Von dort lockten ihn die Bayern weg. Doch über eine Reservistenrolle kam der 25-Jährige im Millionen-Ensemble nicht hinaus, weshalb er nun bei Hannover 96 gelandet ist.
Bei denen spielt seit diesem Sommer auch der Finne Mikael Forssell, der in der Rückrunde der Saison 2002/03 mit seinen Toren der Borussia den Klassenerhalt sicherte. Zu verdanken haben die Niedersachsen diese Transfers ihrem Manager. Christian Hochstätter hatte in gleicher Funktion die Spieler damals nach Mönchengladbach geholt und nutzte die alten Kontakte nun just für den Verein, gegen den er einst als Spieler das DFB-Pokal-Finale 1992 verloren hat.
Glück für Hannover, Pech für Mönchengladbach. Denn genau dieses Duo war es, das der überforderten Hintermannschaft der Borussia gestern das Wiedersehen vermieste. "Das wirft uns nicht um. Wir sind gefestigt genug", sagt Torwart Christofer Heimeroth.
Trotzdem: Auf Trainer Jos Luhukay kommt viel Arbeit zu, damit Heimeroths Tor nicht zur Schießbude mutiert. "Alles, was gegen Bremen gut war, war heute schlecht. Wir waren bei Ballverlust unsortiert und im Abwehrverbund ungeordnet. Aber Niederlagen gibt es immer wieder, es muss aus diesen nur gelernt werden", sagt der Coach.
Dazu ist nun unter der Woche Zeit, bevor es am Samstag gegen Hertha BSC Berlin weitergeht. "Da muss natürlich ein Sieg her", fordert Patrick Paauwe. Ob der Niederländer dabei allerdings mithelfen kann, ist fraglich. Paauwe erlitt bei der Verhinderung einer gegnerischen Flanke eine Oberschenkelverletzung, die noch genau diagnostiziert werden muss. Sein Ausfall wäre ein herber Verlust, auch wenn Paauwe sich nicht überbewertet wissen möchte. "Mag sein, dass ich für die Organisation zwischen Abwehr und Angriff etwas mehr zuständig bin als andere. Aber das Fehlen eines einzelnen Spielers darf nicht so gravierend sein."
Das Fehlen nicht, dass Mitwirken schon. Was der Fall Forssell gestern zeigte, mit dem Hannovers Angriff zählbar gefährlicher ist. Seinen Treffer zum 5:1 bejubelte der Finne allerdings nur verhalten. "Ich habe viel zu viele Erinnerungen an meine schöne Zeit in Mönchengladbach." Wenigstens ein Punkt, den der VfL an diesem tristen Sonntag auf der Positiv-Seite verbuchen konnte. Es war auswärts die achte Bundesliga-Niederlage in Folge.