Borussias Känguru bringt sich in Form
Zugang Mathew Leckie ist der dritte Australier in der Geschichte der Gladbacher. Der 20-jährige Rechtsfuß ist bereits seit April in Deutschland.
Bad Wörishofen. Dass seine Familie am anderen Ende der Welt wohnt, macht Mathew Leckie nur wenig Sorgen. „Ich habe schnell gelernt, alleine zu leben“, sagt der Australier, der bereits im April von Borussia Mönchengladbach als Verstärkung für den Angriff verpflichtet worden ist. Selbst eine Freundin hat er nicht, die ihn begleitet hätte.
Eine große Hilfe bei der Eingewöhnung im Borussia-Park war das Wohnen im Internat, in dem der 20-Jährige in den vergangenen drei Monaten lebte. Eine Wohnung in Mönchengladbach ist inzwischen gefunden, in die er bald umziehen wird - alleine. Der bullige, eher kleine Leckie will sich durch sein ordentliches Zweikampfverhalten und seine Schnelligkeit in den Blickpunkt von Trainer Lucien Favre spielen.
Noch jedoch sind einige sichtbare Trainingsrückstände aufzuholen. Daher ist das Trainingslager in Bad Wörishofen, seinem ersten in seiner Laufbahn, wie er sagt, besonders wichtig. Gut möglich ist, dass der Rechtsfuß im offensiven rechten Mittelfeld eingesetzt wird und dort Patrick Herrmann oder Marco Reus Konkurrenz macht.
Bei den Trainingsspielen in Bad Wörishofen wurde er häufiger auf dieser Position eingesetzt. Leckie ist ablösefrei von Adelaide United an den Niederrhein gewechselt und hat einen Vertrag bis 2014 unterzeichnet. In seinem Heimatland, für das er in der U23-Nationalmannschaft spielt, gilt er als eines der größten Talente.
Die Möglichkeit, in der aus seiner Sicht stärksten Liga in Europa spielen zu können, wollte er sich nicht entgehen lassen. In Bad Wörishofen teilt er sich mit Nachwuchskeeper Janis Blaswich ein Zimmer. „Er spricht passabel Englisch“, sagt Leckie über seinen Zimmernachbarn. Mit ihm und anderen spielt er in der Freizeit Fifa-Fußball auf der Play-Station.
So gut wie Marco Reus, der innerhalb der Mannschaft als König dieses Computerspiels gilt, sei er aber noch lange nicht. Zeit, seiner Leidenschaft Golf nachzugehen, hat er in diesen Tagen allerdings nicht. Bis zu drei Einheiten am Tag stehen in bad Wörishofen auf dem Programm. „Das ist ganz schön hart. So etwas habe ich in dieser Form noch nie mitgemacht“, sagt Leckie, der weiß, dass eine harte Vorbereitung wichtig ist.
„Die Bundesliga ist enorm stark“, so der Australier. Mathew Leckie wäre nicht der erste Spieler aus Down Under, der den großen Durchbruch nicht geschafft hätte. Craig Moore und Damian Mori sind allenfalls noch Insidern bekannt.
Mit Mori hat sich Leckie einmal unterhalten. „Er hat mir gesagt, wie wichtig es ist, schnell die deutsche Sprache zu lernen. Ich habe noch nie eine andere Sprache gelernt, aber durch das tägliche Hören werde ich viel lernen.“ Ob er genauso schnell den Fußball, der in der Bundesliga gespielt wird, erlernt, wird sich zeigen.