Borusssia Mönchengladbach: Xhaka im Rampenlicht

Gladbachs Millionen-Zugang macht gegen den FC Augsburg sein bestes Saisonspiel.

Mönchengladbach. Es ist ein Gefühl gewesen, auf das Granit Xhaka während seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach lange hatte warten müssen. Der 20-Jährige stand nach dem so wichtigen 1:0-Heimerfolg der Fohlen gegen den FC Augsburg mitten im Rampenlicht. Nicht, weil er mal wieder erklären musste, warum er trotz aller Vorschusslorbeeren und einer Ablöse von 8,5 Millionen Euro in Gladbach und der Fußball-Bundesliga nicht so recht glücklich werden mag. Warum er dem Tempo in einer der stärksten Ligen Europas vermeintlich nicht gewachsen zu sein scheint. Nein — diesmal konnte sich der Schweizer nach einer starken Vorstellung als Ballverteiler und Antreiber den Medienvertretern gegenübertreten. Xhaka zählte neben Mike Hanke, Peniel Mlapa, Filip Daems oder Marc-André ter Stegen zu den Borussen, die den entscheidenden Unterschied gegen auch in Unterzahl bemerkenswert couragiert auftretende Augsburger ausgemacht hatten.

Und es tat Xhaka unübersehbar gut, dass er nach seinem „bislang besten Spiel für Borussia“ (O-Ton Cheftrainer Lucien Favre) erstmals auch von den Fans anerkennend gefeiert und mit tosendem Applaus in die Kabine verabschiedet wurde. Verstummt das latente und voreilige Gerede vom Flop-Transfer. „Das war sicher ein Neustart“, bemerkte Xhaka. Er habe seine Chance bekommen. Und sie wohl auch genutzt. Denn neben spielerischen Impulsen fiel der Linksfuß zudem durch mehrere gefährliche Distanzschüsse auf. Eine Waffe, die durch das anhaltende Formtief des eigentlichen Scharfschützen Juan Arango dem Gladbacher Spiel fast völlig abhandengekommen war. „Ich hätte gerne ein Tor gemacht, aber entscheidend ist, wie die Mannschaft insgesamt aufgetreten ist und dass wir die Punkte geholt haben“, sagte Xhaka.

Dass er selbst in den vergangenen Monaten einige Dinge falsch gemacht habe, daraus machte der Mittelfeldspieler keinen Hehl. „Ich habe mich diesmal nicht selbst so unter Druck gesetzt wie zuletzt. Ich habe vorher zu viel gewollt, wollte allen beweisen, was ich kann. Ich habe Fehler gemacht, mir fehlte dann auch das Selbstvertrauen.“ Die Phase als Edelreservist sei lehrreich gewesen — habe aber auch wehgetan. „Ich bin jung und ehrgeizig. Ist doch klar, dass ich immer spielen will“, sagte der Schweizer. Dass er dies am Samstag beim Auswärtsspiel in Wolfsburg erneut von Beginn an kann, dürfte als sehr wahrscheinlich gelten. „Wir starten den elften Anlauf, mal zwei Siege in Folge einzufahren. Es wird Zeit, dass uns das mal gelingt“, sagte Xhaka kämpferisch.

Geschwächelt hat er an diesem für ihn so ereignisreichen Abend allerdings dann doch noch. Als ihn ein Journalist fragte, ob er denn nun auch in der kommenden Saison weiter ein Borusse sein wolle, wich Xhaka vielsagend aus: „Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu reden. Ich konzentriere mich nur auf die restlichen vier Spiele.“