Mönchengladbach. Erst einmal von einer Idee überzeugt, schreckt Lucien Favre auch vor unpopulären Maßnahmen nicht zurück. Wie jüngst beim 1:0 (1:0)-Sieg der Gladbacher gegen den FC Augsburg. Da warf der Cheftrainer kurzerhand die Rotationsmaschine an, setzte Zwölf-Millionen-Euro-Einkauf Luuk de Jong auf die Bank. Favres Frischzellenkur fruchtete vollends: Mit den Stürmern Mike Hanke und Peniel Mlapa kehrte eine gewisse Leichtigkeit und vor allem Zug zum Tor ins Gladbacher Offensivspiel zurück.

Beide Personalien verdeutlichen, welches Risiko Borussias Trainer eingegangen war: Hankes im Sommer auslaufender Vertrag wird nicht verlängert. Mlapa gab gegen Augsburg gar sein Startdebüt in der Liga. Mit dem schon als Fehleinkauf abgestempelten Granit Xhaka und Kapitän Filip Daems wurde an weiteren Stellschrauben gedreht. Ergebnis: Der starke Hanke setzte in der 27. Minute Mlapa in Szene, der dynamisch den Strafstoß herausholte, den Daems schließlich eiskalt zur Entscheidung verwandelte. Dass zunächst Mlapa und dann Hanke den Sieg nicht noch höher schraubten, verhinderte jeweils der Pfosten. „Wir haben endlich wieder ein anderes Gesicht gezeigt“, sagte später der von den Fans gefeierte Hanke. Sonderapplaus gab es auch für Xhaka, der, so Favre, „sein bislang bestes Spiel für Borussia“ gezeigt hatte. Ob die Blutauffrischung des Schweizers nachhaltig wirkt, dürfte sich am Samstag in Wolfsburg herausstellen. Dort startet Gladbach dann den elften Anlauf, endlich einmal zwei Siege in Folge in dieser Spielzeit einzufahren. AM