Gladbacher Frischzellenkur

Borussia verbessert sich nach dem 1:0 gegen Augsburg auf den sechsten Platz.

Mönchengladbach. Im Kampf gegen die schwer gewordenen Schritte und das bedrückte Gemüt seiner Profis beim 0:2 in Stuttgart hat Trainer Lucien Favre zu einer Frischzellenkur gegriffen. Mit durchschlagenden Erfolg. Der 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den FC Augsburg durch das Foulelfmetertor von Filip Daems hält den Gladbachern alle Chancen im Kampf um die Europa-League-Plätze.

Die Süddeutschen hingegen erlitten nach dem 2:0-Erfolg vom Sonntag gegen Frankfurt mit dieser Niederlage einen Rückschlag im Abstiegskampf. Auf der anderen Rheinseite in Düsseldorf ist Gladbachs Schützenhilfe am Freitag trotz aller Rivalität erleichtert zur Kenntnis genommen worden.

Ganz entgegen seiner sonstigen Art rotierte Favre sein Personal kräftig durch. Mit der Rückkehr von Kapitän Filip Daems sowie der neuen Sturmformation mit Mike Hanke und Peniel Mlapa, wechselte der Schweizer auf drei Positionen. Luuk de Jong und Oscar Wendt mussten auf die Bank, Tolga Cigerci war nicht einmal im Kader. Zudem fehlten weiter die Verletzten Martin Stranzl und Havard Nordtveit (Nasenbeinbruch). Vor allem U-21-Nationalspieler Peniel Mlapa belebte mit seiner Schnelligkeit und Durchsetzungskraft das in den vergangenen Wochen in Harmlosigkeit zu ersticken drohende Offensivspiel.

Als er dem Augsburger Kevin Vogt entwischt war, klammerte der im Strafraum, Mlapa fiel zu Boden — Elfmeter und Rot gegen Vogt. Kapitän Daems verwandelt sicher zur Führung (27.). Drei Minuten später traf Mlapa dann allein vor Augsburg Torhüter Manninger den Pfosten. 16 Mal hatte Favre das Kraftpaket bisher spielen lassen — aber stets nur als Einwechselspieler. Am Freitag empfahl sich der 22-Jährige für weitere Einsätze im Saisonfinale.

Augsburg spielte nicht wie ein Abstiegskandidat, agierte zielstrebig in der Offensive. Der Rückstand, vor allem aber der Platzverweis gegen Vogt, ließ ihnen kaum mehr Hoffnung auf einen Erfolg. Gladbach wirkte gegenüber dem faden Auftritt in Stuttgart wie ausgewechselt. Neben Mlapa überzeugte auch Hanke als Zuspieler sowie mit seiner Erfahrung. Und Kapitän Daems waren die langen Wochen auf der Bank anzumerken — engagiert und enorm zweikampfstark erledigte er seinen Job.

Dass die Gladbacher am Ende um den verdienten Erfolg zittern mussten, lag an ihrem fahrlässigen Umgang mit den Chancen und der peinlichen Verwertung im zweiten Spielabschnitt. Zu zögerlich und unentschlossen agierten sie vor dem Augsburger Tor. Und hatten zudem Pech — wie Hanke, der nur den Pfosten (73.) traf. Kurz vor dem Schlusspfiff hatte Arango noch eine Riesenchance, aber der Gladbacher vergab freistehend. Eine Minute vor Schluss rettete dann Gladbachs Torhüter Ter Stegen den Sieg mit einer Glanztat.