Daems führt die interne Torjägerliste an
Reus & Co. sind dem Linksverteidiger dicht auf den Fersen.
Mönchengladbach. Filip Daems, Elfmeterschütze aus Leidenschaft. Dass ausgerechnet der Belgier mit seinen drei verwandelten Strafstößen in dieser Saison die interne Torjägerliste bei Borussia Mönchengladbach anführt, ist eine von vielen Überraschungen, die das Team von Lucien Favre bisher hervorgebracht hat.
„Eine Momentaufnahme“, mutmaßt der Cheftrainer des VfL augenzwinkernd. Wahrscheinlich hat der 53-jährige Fußballlehrer recht, denn Jung-Nationalspieler Marco Reus (2 Tore, 3 Vorlagen) ist seinem Teamkameraden aus der Defensivabteilung dicht auf den Fersen, und auch von de Camargo (er fällt allerdings mehrere Wochen wegen einer Innenband-Verletzung aus), Hanke oder Bobadilla dürfte noch einiges zu erwarten sein.
Denn in Bezug auf die Chancenverwertung haben die Gladbacher Nachholbedarf. Sie lassen einfach zu viele Möglichkeiten liegen. Es ist ligaweit spitze und ihr größtes Manko. Das mag dann auch der Grund dafür sein, dass bei den anderen 17 Erstligaklubs allesamt die Stürmer und nicht Abwehrspieler den Ton angeben, ob Gomez, Cisse, Huntelaar, Lewandowski oder Pizarro.
Selbst der FC Augsburg (Sascha Mölders/3 Treffer) und der Hamburger SV (Mladen Petric/3 Treffer) am Tabellenende haben zumindest auf diesem Sektor eine zuverlässige Größe im Kader.
Bei Borussia Mönchengladbach sieht man dies aus der Warte des Tabellendritten bei 16 Punkten und 9:4-Toren äußerst gelassen, beobachtet diese Schwäche und verweist auf ein weiteres Phänomen.
Denn die vier Tore, die das Überraschungsteam der Bundesliga bisher kassiert hat, sind seit dem Aufstieg des VfL ins Fußball-Oberhaus 1965 das Maß der Dinge. Lediglich in der Saison 1970/71, dem zweiten Meisterjahr also, hatte Wolfgang Kleff im Kasten nach acht Partien ebenfalls nur viermal hinter sich greifen müssen.
Für das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (Sa., 15.30 Uhr, Borussia-Park) sind übrigens bereits mehr als 51 000 Karten verkauft.