Deftige Klatsche für die Fohlen

Mönchengladbach. Große Enttäuschung im Borussia-Park: Die Elf vom Niederrhein hat gegen Eintracht Frankfurt nicht nur eine deftige 0:4 (0:2)-Klatsche hinnehmen müssen, sondern auch den besten Saisonstart seit 15 Jahren verpasst.

1995 startete die Borussia unter dem damaligen Coach Bernd Krauss mit sieben Punkten nach drei Spieltagen in die Saison. Am Samstag allerdings kamen die Fohlen vor über 45.000 Zuschauern für einen Sieg in keiner Phase des Spiels in Frage, kassierten stattdessen gegen fast ständig überlegene und spielerisch deutlich stärkere Hessen eine der höchsten Heimniederlagen in der Vereinsgeschichte.

"Wir brauchen nicht um den heißen Brei herumzureden. Frankfurt war die reifere Mannschaft und die Niederlage geht in Ordnung. Daran ändert auch nicht die Tatsache, dass es die eine oder andere Schiedsrichterentscheidung gegen uns gegeben hat", sagte VfL-Cheftrainer Michael Frontzeck nach dem Debakel am "Jünter-Tag".

Benjamin Köhler (24.), Theofanis Gekas (35. und 64.) und Patrick Ochs (50.) sorgten mit ihren Toren für den ersten Saisonsieg der Eintracht. Die Borussia ist hingegen nach dem Torrausch in Leverkusen wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet, bleibt damit im Borussia-Park in dieser Spielzeit weiter sieglos.

Wer weiß, wie die Partie verlaufen wäre, hätte der Unparteiische Jochen Drees zehn Minuten nach der Frankfurter Führung den regulären Kopfballtreffer von Mo Idrissou (34.) anerkannt. Der Kameruner hatte im Fünf-Meter-Raum Eintracht-Keeper Oka Nikolov übersprungen und zum vermeintlichen Ausgleich eingenickt. Doch Drees entschied zum Entsetzen der Gladbacher auf Foul - praktisch im Gegenzug fiel dann das 0:2. Auch nach Begutachtung der Fernsehbilder beharrte der Schiedsrichter auf dieser Entscheidung: "Idrissou geht in den Torwart rein, damit war es ein Foulspiel."

Auch bei der zweiten strittigen Situation vor der Pause - Zweikampf im Strafraum zwischen Franz und Idrissou - blieb Drees seiner Linie treu: Pro Eintracht, contra Borussia. Statt Elfmeter, ließ er weiterlaufen. "Normaler Zweikampf", verteidigte sich Drees später. Mike Frantz sagte hingegen: "Man hätte durchaus auch auf Foul entscheiden können."

An diesem Nachmittag lief einfach alles gegen die Borussia. Das änderte sich auch in der zweiten Hälfte nicht, als der VfL vergeblich versuchte, eine Aufholjagd zu starten. Zumal die Eintracht bereits fünf Minuten nach Wiederbeginn durch Ochs fast uneinholbar auf 3:0 davongezogen war und fortan die Borussia nach allen Regeln der Kunst beherrschte. Idrissou: "Das war kein guter Tag für Borussia. Wir haben zu Hause noch nicht unser wahres Gesicht gezeigt. Leverkusen hat uns vor zwei Wochen zur Party eingeladen, diesmal haben wir eingeladen." Als der Abpfiff die Fohlen erlöste, war die Nordkurve bereits wie leergefegt.