Der beste Stranzl aller Zeiten

Gladbachs Abwehrchef ist aus dem Gefüge der Borussia nicht wegzudenken.

Mönchengladbach. Es gibt Statistiken, die lügen nicht. Mit einer Quote von fast 72 Prozent gewonnener Zweikämpfe (bei mehr als 300 direkten Duellen) gehört Gladbachs Abwehrchef Martin Stranzl zu den besten Abwehrspielern in der Fußball-Bundesliga. Fünf Tore als Abwehrspieler sind ebenfalls keine schlechte Bilanz, er traf sogar per Kopf gegen die Bayern.

Dabei feiert der Österreicher am 16. Juni seinen 33. Geburtstag. Er überzeugt nicht nur mit Leistung auf dem Platz, sondern ist auch neben dem Platz eine der wichtigsten Figuren im Gesamtgebilde der Borussia. Kein Wunder, dass Sportdirektor Max Eberl im Winter alle Hebel in Bewegung setzte, um Stranzl davon zu überzeugen, mindestens ein weiteres Jahr am Niederrhein zu bleiben.

„Die Arbeit bei diesem Verein macht unheimlich Spaß. Ich spüre das Vertrauen der Fans, der Spieler und des Vereins. Borussia hat einen Weg eingeschlagen, den ich gerne noch ein Stück weitergehen möchte“, sagt Stranzl.

Zudem habe die Familie zugestimmt, ein geeigneter Grundschulplatz für Sohn Elias wurde im letzten Moment gefunden. „Diese Verlängerung war die schwierigste Entscheidung meiner Profikarriere“, hatte der Abwehrspieler im Dezember nach der Zusage gesagt.

Und auch im wohl letzten Jahr seiner Karriere will Stranzl dazulernen, sich „weiterentwickeln“, wie er es nennt. „Man darf nie irgendwo stehen bleiben. Auch in dieser Saison war längst nicht alles schön. Wir alle müssen noch konzentrierter in die neue Saison gehen“, sagt der Österreicher.

Einfache Fehler abstellen, nicht immer gleich den tödlichen Pass spielen wollen, die Abstimmung zwischen Defensive und Offensive verbessern, das spielerische Niveau erhöhen — das sind die Aufgaben, die er sich und der Mannschaft gesetzt hat.

„Es ist meine Aufgabe, junge Spieler bei ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen. Ich gebe ihnen Ratschläge und versuche, Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainer und Verein zu sein“, sagt Stranzl zu seinen Aufgaben.

26 Punkte je Halbserie hatte sich die Mannschaft als Ziel gesetzt, berichtet der „Vize-Kapitän“. Das ist mit 47 Zählern nicht ganz gelungen. „Uns fehlte die große Konstanz, was möglicherweise auch bedingt durch die vielen Spiele war. Rotation ist aber nunmal wichtig, um Kräfte zu schonen.“

Aber wenn die Spieler, vor allem die jungen und vor der Saison neu hinzugekommenen Akteure, daraus lernen, kann der Klub in der neuen Saison wieder im Kampf um die internationalen Plätze mitmischen, glaubt Stranzl.