Eberls Ärger, Schuberts Stolz

Düsseldorf. Zuerst die schwere Verletzung von Andre Hahn im Ligaspiel, jetzt eine weitere von Tony Jantschke im Pokalspiel — Schalke bleibt Borussia Mönchengladbach bei zwei Siegen innerhalb von vier Tagen zwar sportlich in guter Erinnerung, hat das Lazarett der Borussia aber auch personell aufgefüllt.

Thorgan Hazard (re.) erzielt durch einen Foulelfmeter das Tor zum 0:2. Schalkes Torwart Michael Gspurning hat keine Chance.

Foto: Guido Kirchner

Sportdirektor Max Eberl echauffierte sich über ein Foul des Schalkers Pierre-Emile Højbjerg an Jantschke neun Minuten vor Spielende. „Es war ja nicht wirklich so, dass er den Ball spielen wollte“, sagte er. „Das ist dann auch relativ rücksichtslos wie Schalke dann Fußball spielt, gerade, wenn sie zurückliegen.“ Der Borussen-Verteidiger zog sich eine schwere Kapsel-Bänderdehnung im rechten Schultereckgelenk zu und fällt für das Bundesligaspiel bei Hertha BSC aus.

Ohne sieben Spieler war der Bundesligasiebte nach Gelsenkirchen gereist — den erneuten Sieg unter Interimstrainer André Schubert macht das noch wertvoller. Die Zutaten: Ein überzeugender Torwart Yann Sommer, der in Eins-gegen-Eins-Duellen Ruhe und Reaktionsfähigkeit einbrachte, ein fleißiger Unruheherd Ibrahima Traoré und in Lars Stindl ein echter Abschlussspieler, der das erste Tor selbst erzielte (42.) und dann den Elfmeter herausholte, den Thorgan Hazard verwandelte (53.).

Einer, der trotzdem litt, war Josip Drmic. Sein erster Einsatz unter dem Trainer Schubert endete für den Schweizer Nationalspieler nach 45 Minuten. Schuberts Einschätzung, nach dieser Umstellung habe die defensive Arbeit der Gladbacher Offensive weitaus besser funktioniert, war eine zusätzliche Ohrfeige für den Mann, der in Nürnberg einst 17 Tore in 33 Spielen erzielte — und wie schon in Leverkusen auch in Gladbach ohne Bindung zum Spiel der anderen nicht glücklich zu werden scheint.

Im Gegensatz zum Interimstrainer, der im ARD-Studio forscher als zuletzt auftrat und seinen Anteil am Gladbacher Aufschwung reklamierte: „Das kommt mir manchmal etwas zu kurz: Wir haben schon an einigen Stellschrauben gedreht“, sagte Schubert.