„Ein unglaubliches Gefühl“
Der junge Debütant Christian Dorda konnte sein Glück beim 2:0-Sieg kaum fassen.
Bielefeld. Lange hat er gewirkt. Um genau zu sein 644 Tage. Jener verflixte Auswärtsfluch, der den Borussen-Fans seit Februar 2007 auf den Reisen in die Stadien der deutschen Eliteliga stetig Kummer bereitet hat.
Doch seit Samstag hat aus Gladbacher Sicht der Spuk ein Ende. Mit dem 2:0-Sieg bei Arminia Bielefeld hat der VfL Borussia nicht nur den ersehnten Sieg in der Fremde eingefahren, sondern auch einen direkten Konkurrenten im Existenzkampf in tiefe Enttäuschung gestürzt.
Einer durfte sich ganz besonders freuen. "Bei meinem ersten Profi-Spiel gleich solch einen wichtigen Auswärtssieg feiern zu dürfen - ein unglaubliches Gefühl", sagte Christian Dorda kurz nach dem Schlusspfiff in den Katakomben der Bielefelder Alm.
Der Debütant war zu diesem Zeitpunkt noch sichtlich aufgewühlt von den Ereignissen, die sich zuvor in einem packenden Abstiegs-Duell auf der "Alm" ereignet hatten. Die Borussen hatten dank der Gala-Vorstellung von Rohdiamant Marko Marin und Torwart-Oldie Uwe Gospodarek gallige Arminen in die Knie gerungen.
Und der 19 Jahre alte Linksverteidiger Dorda gehörte zu den Protagonisten, die Borussias Cheftrainer Hans Meyer mit einer guten Leistung den Jubiläumssieg als Bundesliga-Trainer bescherten. "Für mich ist heute ein Traum in Erfüllung gegangen. Darauf habe ich die ganze Zeit hingearbeitet", sagte Dorda, der seit zwölf Jahren bei der Borussia kickt und den Franzosen Lizarazu als sein Vorbild angibt.
Sein Trikot mit der Rückennummer 32 wollte der U-23-Spieler (sechs Regionalligaspiele) nach dem Schlusspfiff partout nicht mehr hergeben. "Das ist für meine Eltern, denen ich alles zu verdanken habe", sagte Dorda.
Der Youngster war aufgrund der Tatsache, dass Hans Meyer auf acht verletzte Profis verzichten musste, zusammen mit Tony Jantschke (18) und Oliver Stang (20) in den 18-er-Kader gerückt. "Von meinem Einsatz habe ich dann am Freitagabend bei der Mannschaftsbesprechung erfahren", so Dorda weiter.
Der Trainer habe viel mit ihm geredet und ihm Mut gemacht, zudem hätten viele Telefonate aus dem Mannschaftsquartier im Marienfelder Hotel Klosterpforte die Nervosität gemildert. "Vielleicht bin ich ja jetzt öfter dabei", lautet Dordas bescheidenes Fazit.
Möglicherweise bereits am Samstag im Evergreen gegen Bayern München. Dann im heimischen Borussia-Park - als Gegenspieler von Weltstar Franck Ribéry?