Gegner-Check: Die Herausforderungen der Hinrunde
Es wird kein Zuckerschlecken, und in den Reihen so mancher Gegner kracht es ordentlich im Gebälk. Ein Ausblick auf die ersten 17 packenden Partien.
Mönchengladbach. Die Borussia geht in ihre 42. Bundesliga-Saison. Die 17 Gegner stehen fest. Aber wie sind diese einzuschätzen? Ein Ausblick.
VfL Bochum (So., 15.30 Uhr, Auswärts): Ein Sechs-Punkte-Spiel gegen den Abstieg gleich zum Start? Den Nimbus der Unabsteigbaren haben die Ruhrstädter inzwischen verloren. Gegen Borussia aber sind sie seit 15 Ligaspielen ungeschlagen. Es ist an der Zeit, diese Serie endlich zu beenden.
Hertha BSC Berlin (16. August, Heim): Simunic weg, Voronin weg, Pantelic weg und auch Manager Dieter Hoeneß hat die "alte Dame" verlassen (müssen). Nachfolger Michael Preetz ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Die vergangene Saison war eine der besten der Hertha. Wiederholung unwahrscheinlich.
Werder Bremen (23.August, Auswärts): Schnelles Wiedersehen mit Marko Marin. Werder kennt nach einer völlig unbefriedigenden (Bundesliga-)Saison nur eine Richtung: Nach oben. Zwar wiegt der Verlust von Diego schwer, doch sind die Bremer dadurch nun schwerer auszurechnen.
FSV Mainz 05 (28.August, Heim): Besuch vom ehemaligen Assistenztrainer? Nein, Jörn Andersen ist kurz vor dem Punktspiel-Start gefeuert worden. Thomas Tuchel von der U 19 hat das Kommando übernommen. Mainz 05 ist ansonsten sicherlich eine Bereicherung. Allein schon wegen der tollen (Karnevals)-Stimmung am Bruchweg.
1. FC Nürnberg (12. September, Auswärts): Wieder ein Aufsteiger als Gegner. Jung-Trainer Michael Oenning hat den "Club" dahin zurückgeführt, wo er nach eigener Auffassung hingehört. Und dort wollen die Franken nun endlich mal bleiben. Helfen soll dabei mit Peer Kluge auch ein Ex-Borusse.
TSG 1899 Hoffenheim (18. bis 20. September, Heim): Zweites Bundesliga-Jahr im Kraichgau. Trotz der Hopp-Millionen eine Rechnung mit Unbekannten. Wird Trainer Rangnick die Multi-Kulti-Truppe zu einer Einheit formen können? Und schafft es Ibisevic, an seine Form von vor der Verletzung anzuknüpfen?
SCFreiburg (25. bis 27. September, Auswärts): Der dritte Aufsteiger und doch wieder kein Neuling. Es war schon eine kleine Überraschung, wie souverän die Dreisam-Städter durch die Zweite Liga marschiert sind. Der Kader ist fast unverändert, aber die Bundesliga eine andere Welt. Für Freiburg wird es ganz eng.
Borussia Dortmund (2. bis 4. Oktober, Heim): Auftakt zum heißen Herbst im Borussia-Park. Mit dem Spiel gegen den BVB beginnt die Trilogie der Westschlager. Der Abgang von Torjäger Alexander Frei tut weh, könnte aber durch Lucas Barrios aufgefangen werden. Die Erwartung der Fans ist jedenfalls hoch - zu hoch?
VfL Wolfsburg (16. bis 18. Oktober, Auswärts): Beim Meister gilt es, das Tor zu vernageln. Die Ballermänner Grafite und Dzeko feuern aus allen Lagen und bilden mit Misimovic ein magisches Dreieck. Was den neuen Trainer Armin Veh freut. Der wird in Anspielung auf seinen Vorgänger kurz Vehlix genannt.
1. FC Köln (23. bis 25. Oktober, Heim): Der König ist tot - es lebe der Prinz! Trainer Christoph Daum ist ins Döner-Paradies entschwunden und überlässt Heimkehrer Lukas Podolski die bunten Titelseiten der Dom-Presse. Die träumt wegen Poldi nun vom Europapokal. Und könnte im Abstiegskampf aufwachen.
Hamburger SV (30.Oktober bis 1. November, Auswärts): Die Uhr tickt unerbittlich. Seit mehr als 22 Jahren wartet der HSV nun schon auf einen Titel. Um die Pokal-Vitrine in dieser Saison endlich wieder aufzufüllen, wurde gewaltig investiert. Und mit diesem Kader gehört der HSV in der Tat zu den großen Favoriten.
VfB Stuttgart (6. - 8. November, Heim): Mit Mario Gomez ging die eingebaute Torgarantie. Immerhin überwiesen die Bayern 35 Millionen Euro für ihn ins Ländle. Mit denen griffen die Schwaben wochenlang nach jedem Stürmer, der bei drei nicht schnell genug auf den Bäumen war. Jetzt kommt ein Russe: Pogrebnjak.
Eintracht Frankfurt (20. bis 22. November, Auswärts): Nach fünf Jahren ging die Trainer-Ära von Friedhelm Funkel am Main zu Ende. Nun soll Michael Skibbe die launische Diva in der Tabelle nach vorne bringen. Das Gegenteil ist zu befürchten. Die Eintracht steht vor einem ganz schweren Jahr.
FC Schalke 04 (27. bis 29.November, Heim): Der letzte Versuch. Felix Magath soll Schalke endlich wieder zum Titel führen. Doch auch der beste Pferdeflüsterer kann aus lahmen Gäulen keine Rennhengste machen. Aber immerhin wird Schalke im Jahr 52 nach der letzten Meisterschaft so fit wie noch nie scheitern.
FC Bayern München (4. bis 6. Dezember, Auswärts): Eine Saison ohne Titel war der reinste Horror. Zur Korrektur wurde an der Säbener Straße mal wieder der Geldhahn weit aufgedreht. Nur ein System ist bei der Einkaufspolitik nicht zu erkennen. Die Abwehr bleibt Schwachstelle und der Titel ist kein Selbstläufer.
Hannover 96 (11. bis 13. Dezember, Heim): Dieter Hecking gilt bei den Buchmachern als Top-Kandidat auf den ersten Trainer-Rauswurf der Saison. Zugegeben, der Kader ist nicht hochwertig. Aber eingespielt, weil kaum verändert. Sollten die Buchmacher dennoch Recht behalten, dann steht Mirko Slomka Gewehr bei Fuß.
TSV Bayer 04 Leverkusen (18. bis 20. Dezember, Auswärts): Kurz vor Weihnachten geht es noch in die neue BayArena. Und damit zum Ur-Borussen Jupp Heynckes. Der Trainer-Oldie soll Spieler, die seine Enkel sein könnten, in den Europapokal führen. Aber wer sonst sollte dies schaffen?