„Gemeinsam zum Derby-Sieg“
Borussias Anhänger sind trotz der Krise gut drauf und unterstützen Trainer und Team.
Mönchengladbach. Die Gladbacher Borussia steckt in einer sportlichen Krise. Da gib es nach fünf Liga-Pleiten in Folge, Tabellenplatz 17 und dem peinlichen Pokal-Aus gegen Zweitligist MSV Duisburg kein Wenn und Aber. Die Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck benötigt dringend einen Befreiungsschlag, ein Erfolgserlebnis, um wieder in der Fußball-Bundesliga in die Spur zu finden.
Und da kommt am Samstag die 75. Auflage des Evergreens Gladbach vs. Köln wohlmöglich genau zum richtigen Zeitpunkt. Bei aller Rivalität sind die "Geißböcke" am Niederrhein insgeheim ein gern gesehener Gast, gegen keinen anderen Klub in Liga eins gewann der VfL häufiger als jene Kölner (40 Mal) - und nur gegen Kaiserslautern (156 Tore) erzielten die Borussen mehr Treffer als gegen den FC (150).
Doch so positiv die Statistik aus VfL-Sicht auch sein mag: Nimmt man die vergangenen drei, vier Auftritte im Liga-Alltag zum Maßstab, wird sich am Samstag ein starkes Kölner Team im in dieser Saison erstmals ausverkauften Borussia-Park (54 057 Zuschauer) präsentieren. Zumal der FC nicht nur einen Punkt beim Rekordmeister in München ergattern konnte, sondern auch den VfB Stuttgart auf eigenem Platz mit 0:2 düpierte.
"Wir sind gewarnt vor diesem Gegner. Jeder meiner Spieler weiß genau, worum es geht. Doch das wird eine ganz schweres Spiel, das der gewinnt, der die besseren Nerven hat. Schaum vor dem Mund hilft da wenig", sagt Frontzeck, der laut Sportdirektor Max Eberl auch nach einer erneuten Niederlage nicht zur Debatte steht.
Auch die VfL-Treuen stehen offenbar mehrheitlich weiter zu Trainer und der Mannschaft. Bei der Trainingseinheit am Donnerstag gab es aufmunternden Applaus von dutzenden angereisten Fans, die mehrere Plakate ("Gemeinsam zum Derby-Sieg") und Transparente ("Wir glauben an Euch") in verschieden Sprachen präsentierten.
"Das ist beeindruckend, wie die Fans zu uns stehen", sagt Kapitän Filip Daems, dessen Einsatz wegen einer Reizung im rechten Knie noch immer fraglich ist. "Ich werde alles versuchen, um dabei zu sein. Ganz ehrlich: Es sind doch gerade diese Spiele in ausverkauften Stadien, mit viel Atmosphäre und Spannung, nach denen wir Fußballer uns alle sehnen. Von solchen Spielen träumt man als kleiner Junge", so Daems, der durch Jaures ersetzt werden könnte.
In der Startelf soll auf jeden Fall wieder Juan Arango stehen, der in Wolfsburg nach stressiger WM-Qualifikation noch geschont wurde. Möglich, dass dann der agile Marco Reus die Position von Karim Matmour im rechten offensiven Mittelfeld einnimmt.