Borussia Mönchengladbach Gladbach: So fällt das Abschlusszeugnis für die Saison aus
Die Fohlen haben eine Saison voller Höhen und Tiefen hinter sich. Das sind die Abschlussnoten für die Spieler. Ihre Meinung? Schicken Sie uns Ihre Gladbach-Momente.
Mönchengladbach. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat in der abgelaufenen Spielzeit die schlechteste Platzierung (9.) und Punktausbeute (45) in der Meisterschaft erzielt seit dem Relegations-Wunder 2011 und so den Einzug in den Europapokal verpasst. Hinter den Fohlen liegt eine Saison der Berg- und Talfahren.
Der VfL 1900 hat zu Saisonbeginn die Qualifikations-Runde zur Champions League gemeistert, in der Gruppenphase der Königsklasse magische Nächte wie die von Glasgow erleben dürfen, sich am Ende in einer Hammergruppe mit Barcelona, Manchester City und Celtic für die K.o.-Runde der Europa League qualifiziert. Zugleich in der Liga-Hinrunde jedoch einen Absturz erlebt, der schließlich Trainer Schubert vergangenen Winter den Job kostete.
Mit dem neuen Trainer Dieter Hecking (52) hat der Fohlen-Dampfer wieder Fahrt aufgenommen und 28 Punkte in der Liga eingesammelt. Dazu erstmals in der Klubgeschichte das Achtelfinale der Europa League erreicht — um nach zwei Remis im Deutsch-Deutschen-Duell am FC Schalke 04 zu scheitern. Ebenfalls bitter: Das verpasste Pokalfinale durch den verlorenen Elfmeter-Krimi gegen Frankfurt.
Borussias Saison — ein rauf und runter. Trösten kann Borussia mit einem Millionen-Regen. In Sachen nationaler und internationaler TV-Vermarktungsgelder bekommt Gladbach rund 70 Millionen Euro ausgeschüttet und zählt damit zu den Top 5 der Liga.
Das sind die WZ-Abschlusszeugnis-Noten für die Borussen-Spieler nach 51 Pflichtspielen der Saison 2016/2017.
Yann Sommer (28 Jahre): Der Schweizer National-Keeper hat eine starke Europameisterschaft gespielt, bringt diesen Schwung auch zunächst mit zur Borussia und in die Bundesliga. Hat dann, als unter Ex-Trainer Schubert die sportliche Talfahrt in der Meisterschaft einsetzt, einige Unsicherheiten drin. In der Rückrunde dann allerdings wieder ein sehr zuverlässiger Schlussmann und Rückhalt. Note: 2-
Tobias Sippel (29): Eine gute Nummer zwei. Wenn er gebraucht wird, immer zur Stelle. Ein Einsatz im Pokal — blitzsaubere Vorstellung: Note: 3
Andreas Christensen (21): Einer der besten Zweikämpfer der Liga. Ein Abwehr-Juwel, ohne Frage. Aber: Auch der junge Däne zahlt Lehrgeld, hat einige unerklärliche Aussetzer drin. Das Leihgeschäft endet, Christensen kehrt nun zurück zum englischen Meister FC Chelsea. Note: 2-
Jannik Vestergaard (24): Der Elf-Millionen-Einkauf kommt erst unter Hecking richtig auf Touren. Zu Beginn wiederholt mit hoher Fehlerquote, sogar Aussetzern und Defiziten im Aufbau. Mittlerweile jedoch sehr stabil und torgefährlich. Note: 3
Oscar Wendt (31): Seine Leistungskurve steht sinnbildlich für die Fohlen-Saison. Mal stark, mal geht so. Offensiv meist eine Waffe, die Probleme in der Defensive gerade gegen Top-Mannschaften lassen sich nicht übersehen. Note: 3-
Tony Jantschke (27): Erlebt eine Saison mit wiederholten Verletzungs-Pausen und wenig Vertrauen von Ex-Trainer André Schubert. Unter Trainer Hecking wieder Stammspieler und total solide — bis ihn erneut eine Verletzung ausgebremst hat. Note: 3
Timothée Kolodziejczak (25): Fast zehn Millionen Ablöse soll Borussia für den Verteidiger im Winter an den FC Sevilla gezahlt haben. „Kolo“ ist zweimaliger Europa-League-Sieger. Das hat er in Gladbach nicht mal im Ansatz zeigen können. Bislang eine einzige Enttäuschung. Nicht einen Startelf-Einsatz in der Liga. Note: 5-
Julian Korb (25): Persönlich eine bittere Saison für das Eigengewächs. Er verliert den Stammplatz, wirkt in der Rückrunde bei seinen Einsätzen verunsichert, macht entscheidende Fehler wie gegen Dortmund. Soll vor einem Wechsel stehen. Note: 5
Nico Elvedi (20): Kann einer der besten Verteidiger der Liga werden. Wenn er aus seinen Fehlern lernt und solche Aussetzer wie beispielsweise in Berlin oder in Wolfsburg abstellt. Ein Mann für die Zukunft? Er muss es nun beweisen. Note: 4
Tobias Strobl (27): Legt als Zugang guten Start hin, ist beispielsweise total präsent in der Champions League bei Celtic Glasgow. Bekommt dann aber Probleme, lässt nach einer Verletzung in der Rückrunde merklich nach. Note: 4
Christoph Kramer (26): Borussias Rekord-Einkauf kann die Erwartungen nur bedingt erfüllen. Die Performance ist meist okay, Extraklasse blitzt jedoch selten auf. Hat zudem Verletzungspech. Der Weltmeister spielt in den Planungen von Bundestrainer Löw aktuell keine Rolle. Note: 3-
Patrick Herrmann (26): Eine weitere schwere Saison für den Ex-Nationalspieler — weil er erneut vom Verletzungspech verfolgt wurde. Psychisch und physisch eine Extremsituation. Er macht noch das Beste daraus. Note: 4
Mahmoud Dahoud (21): Talent hat der künftige Dortmunder, ohne Frage. Aber auch noch viele Spiele mit zu vielen Fehlern. Die immer wieder zu Gegentoren führen. Wie im Liga-Abschluss-Duell gegen Darmstadt zu sehen gewesen ist. Ein schmaler Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Insgesamt: Note: 4+
Nico Schulz (24): Spielt fast die komplette Saison gar keine Rolle, bekommt nach der Wendt-Verletzung jedoch seine Chance, die nutzt er. Nimmt man diese Leistungen letztendlich als Maßstab — Note: 3-
Ibrahima Traoré (29): Gute Hinserie — bis zu seiner Verletzung samt OP nach dem Champions-League-Duell gegen Manchester City. Es folgt eine monatelange Pause und schließlich wenige gute Spiele. Note: 3-
Fabian Johnson (29): Famose Auftritte wie beim Doppelpacker-Auftritt in der Liga gegen Schalke hat der US-Boy ganz wenige. Ist ebenfalls mehrfach verletzt. Durchwachsene Saison. Note: 3-
László Bénes (19): Bekommt nach langer Verletzungspause unter Hecking seine Chance und empfiehlt sich für die neue Saison. Ein großes Talent, das allerdings noch einiges lernen muss. Hat auf alle Fälle Stammspieler-Potential. Note: 3-