Gladbacher fürchten „keine Mannschaft“

Manchester (dpa) - Genießen ja, ergeben nein, Spaß haben - Borussia Mönchengladbach fürchtet selbst Manchester City nicht. Angreifer Raffael verspricht vor dem Champions-League-Duell am Dienstag: „Wir haben vor keiner Mannschaft Angst.“

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Auch Jupp Heynckes macht Mut. Der 71-Jährige hat für seine einstige Mannschaft die Hoffnung, „dass sie in dieser Saison zur ganz großen internationalen Überraschung wird“, wie er in seiner „kicker“-Kolumne schrieb. Borussia-Sportdirektor Max Eberl indes bezeichnete ManCity als „schier übermächtigen Gegner“.

Gladbach-Trainer André Schubert hat Respekt vor den Citizens mit dem ehemaligen Bayern-Starcoach Pep Guardiola. Den bezeichnete Schubert als „einen der besten Trainer der Welt“ und das neue Team des Katalanen als „eine der besten Mannschaften der Welt“. Schubert hat sich zweierlei vorgenommen: „Wir versuchen grundsätzlich, mutig zu sein. Und wir werden Spaß daran haben, uns mit den Besten zu messen.“ Dabei ist ihm eines klar: „Wir wissen, dass wir an das Limit gehen müssen.“

Der Auftakt in der europäischen Königsklasse ist für den fünfmaligen deutschen Meister in der Tat eine große Herausforderung: ManCity feierte zur Einstimmung einen 2:1-Sieg im Stadtderby gegen United, Gladbach verlor die Champions-League-Generalprobe beim SC Freiburg in der Fußball-Bundesliga mit 1:3.

„Das wird schnell abgehakt, da es ja am Dienstag zum Glück schon weitergeht“, sagte Christoph Kramer. „Wir wissen, dass wir es besser können.“ Verteidiger Tony Jantschke meinte zur Ausgangslage des Duells mit City: „Wir wissen, dass Manchester irgendwo Favorit ist.“

Vielleicht kommen Guardiola und Co. aber gerade jetzt zur rechten Zeit: Als der Katalane die Münchner Bayern trainierte, konnte er gegen die Borussen in den vergangenen zwei Spielzeiten nicht einmal gewinnen. Sorgt Gladbach nun also auch im Nordwesten Englands für eine Überraschung? Guardiola jedenfalls hält viel vom Gegner: „Borussia ist eine mutige Mannschaft. Eine der besten Mannschaften Europas.“

Patrick Herrmann (Muskelfaserriss) ist der einzige aktuelle Ausfall im Schubert-Team. Alle anderen sind bereit für die Partie im City of Manchester Stadium am Dienstag (20.45 Uhr/Sky). „Das ist ein Highlight, das wir genießen wollen“, sagte Eberl - und versuchte sich als Muntermacher nach der Freiburg-Niederlage. Die Gruppe mit Manchester, dem FC Barcelona und Celtic Glasgow ist für Eberl ein „Traum“ und „überragend“.

Für Gladbachs Gegner ist die Champions League ein Pflichtprogramm, der Titel das Ziel. In der vergangenen Saison war die Mannschaft unter dem damaligen Trainer Manuel Pellegrini im Halbfinale am späteren Champion Real Madrid gescheitert.

Jetzt sind die Citizens nach vier Erfolgen in vier Spielen der Premier League mental obenauf. Mut zusprechen muss sich Manchester City auch nicht. „Wie wir trainieren, wie wir spielen - das gibt mir jede Menge Selbstvertrauen“, sagte Guardiola (45) über sein Team, in das der viermalige Landesmeister vor der Premierensaison des Startrainers viele Transfer-Millionen investierte - unter anderem in den Ex-Schalker Leroy Sané (48 Millionen Euro) oder den früheren Dortmunder Ilkay Gündogan (25 Millionen Euro).

Schon in der vergangenen Saison mussten die Gladbacher in der Gruppenphase gegen City antreten. Manchester gewann beide Partien, zu Hause mit 4:2, in Gladbach mit 2:1.