Gladbachs Dominguez greift nach dem Zepter

Borussias Innenverteidiger will im zweiten Jahr zum Führungsspieler werden.

Rottach-Egern. Das Lächeln von Álvaro Domínguez verrät: Der Innenverteidiger von Borussia Mönchengladbach fühlt sich wohl im Trainingslager am Tegernsee. Trotz des knüppelharten Trainingsprogramms, trotz der ganzen Schinderei im Vorfeld des Saisonstarts in der Fußball-Bundesliga.

„Das muss sein“, sagt der 24-Jährige, „ich will mich nicht beklagen. Es passt doch alles. Das Hotel ist super, der Trainingsplatz auch. Wir legen hier die konditionellen Grundlagen für eine harte Saison.“

In der sich Domínguez einiges vorgenommen hat. Nach seinem Wechsel im vergangenen Sommer von Atlético Madrid zur Gladbacher Borussia für 8,5 Millionen Euro Ablöse will er den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen.

Noch mehr das Zepter in der Fohlen-Viererkette übernehmen, sich als Führungsspieler profilieren. Sein erstes Jahr in Deutschland sei eine Herausforderung in allen Bereichen gewesen. „Neues Land, neue Liga, neue Sprache — das ist für einen Spieler nicht einfach.“

Die Eingewöhnungszeit sei aber nun abgeschlossen, versichert Domínguez. Sein Deutsch sei inzwischen so gut, dass er sich auf dem Platz mit allen verständigen könnte. Auch neben dem Platz habe er sich in seiner neuen Heimat eingelebt.

„Ich fühle mich wie zu Hause. Ich mag die einheimische Küche, esse gerne mal ein Schnitzel, Kartoffeln und Broccoli. Und ich muss sagen, dass die deutschen Erdbeeren sehr lecker sind.“

Was die neue Spielzeit mit den Fohlen anbelangt, nimmt der Spanier kein Blatt vor den Mund. „Wir können uns im Vergleich zur vergangenen Saison steigern. Das Team hat auch die Qualität dazu. Für mich ist der Europapokal das Ziel.“ Er wisse, so Domínguez, dass bei ihm noch Luft nach oben sei.

„Ich bin bereit, als Leader aufzutreten. Das habe ich schon in Madrid so gemacht. Ich werde versuchen, offensiv noch mehr Akzente zu setzen. Für die Spieleröffnung könnte mein erster Pass noch besser werden.“

Mit seinem Vorgänger Dante, auf den er zum Liga-Auftakt bei den Bayern treffen wird, mag er sich nicht vergleichen. Er habe großen Respekt vor dessen Leistungen, sagt Domínguez. „Aber ich rede lieber über mich. Er war sehr wichtig für Borussia. Ich denke, ich bin das auch.“

Nur zu gerne würde er dies im Liga-Klassiker gegen die Münchner unter Beweis stellen. Für den Spanier ist das Duell mit den Triple-Bayern und gegen seinen Landsmann Pep Guardiola ein ganz besonderer Kick: „Wir treffen auf die beste Mannschaft Europas. Es wird sehr schwer — aber wir haben unsere Chance. Es ist ein Auftaktspiel — vielleicht können wir für eine nette Überraschung sorgen.“