Handball: Der TVK macht’s spannend

900 Zuschauer erleben einen 29:28-Auftaktsieg gegen Tusem Essen.

Korschenbroich. Nach fast anderthalb Jahren sind die Fans des TV Korschenbroich in der ausverkauften Waldsporthalle endlich wieder in den Genuss von Zweitliga-Handball gekommen.

Und nach dem 29:28 (15:13)-Sieg ihres Teams vor rund 900 Zuschauern gegen Tusem Essen machten sie sich mit erfreulichen wie auch ernüchternden Erkenntnissen auf den Heimweg: Für den TVK sind die Siege - anders als in der Regionalliga - keine Selbstverständlichkeit mehr.

Und daher ist Handball in der Waldsporthalle auch wieder spannend. Doch das Erfreulichste. Korschenbroich ist zurück in Liga zwei und nach dem Auftaktsieg bereits besser gestartet als in der Saison 07/08. Das macht Hoffnung auf mehr.

Doch eines wurde auch deutlich: Das Team wird für jeden Punkt und auch an sich selbst hart arbeiten müssen, damit das große Ziel Klassenerhalt am Ende der Saison Wirklichkeit wird. So hatte Tusem Essen große Mühe, dem großen Namen auch spielerisch gerecht zu werden.

Dass das Ergebnis am Ende so knapp war, lag vielmehr am guten Gäste-Keeper Stefan Nippes und vor allem an der eklatanten Abschlussschwäche des TVK in der zweiten Hälfte. David, Simon und Markus Breuer vergaben sogar drei Siebenmeter in Folge. Möglicherweise ein Zeichen dafür, dass einigen Akteuren Mitte des zweiten Durchgangs die Nerven flatterten.

Schließlich hatten die Hausherren gut begonnen. Zumal der Essener Philipp Pöter, dessen übermächtiger Physis die Korschenbroicher Defensive bis dahin wenig entgegenzusetzen hatte, bereits in der 17. Minute, nach einem bösen Foul an Dennis Marquardt, des Feldes verwiesen wurde.

Danach schien der TVK klar Richtung Sieg zu marschieren. Doch dessen schienen sich die Akteure nach der Pause bereits zu sicher gewesen zu sein. "Ich habe selten erlebt, dass meine Mannschaft sich so viele Fehler erlaubt", zeigte sich auch TVK-Coach Khalid Khan unzufrieden, "ich hätte nicht gedacht, dass man mit so einer schwachen Leistung ein Zweitliga-Spiel gewinnen kann."

So entwickelte sich in den letzten Spielminuten ein offener Schlagabtausch, wobei die Hausherren meist einem Rückstand hinterherliefen und Marquardt erst wenige Sekunden vor Schluss den Ausgleich zum 28:28 herstellte.

Essens Trainer Krysztof Schargy wollte mit einer Auszeit noch wenigstens das Remis retten, doch quasi mit der Schlusssirene setzte sich Marcel Görden entschlossen am Kreis durch und markierte den Siegtreffer.

Fans und Spieler des TVK lagen sich jubelnd in den Armen, Wut und Enttäuschung dagegen bei den Gästen. "So ein Sieg gibt Selbstvertrauen und macht Mut für die Saison", blickt David Breuer optimistisch in die Zukunft, "in unserer Abstiegssaison vor zwei Jahren haben wir solche knappen Spiele immer verloren."