Auch Kreisläufer und Routinier Jörn Ilper sah den Erfolg nicht ausschließlich durch Leistung errungen: "Das ist eben so im Handball. Man gewinnt auch das 30.Spiel, wenn man schon 29 Spiele vorher gewonnen hat."

Das Warum dürfte allerdings in Korschenbroich letztlich niemanden interessieren. Viel mehr überwiegt die Freude, neben dem Erreichen des primären Saisonziels der Westdeutschen Meisterschaft und der damit einhergehenden Rückkehr in die 2. Bundesliga, auch noch den 60:0-Rekord des Lokal-Rivalen Dormagen aus dem Jahre 2002 eingestellt zu haben.

Dadurch hat der TV gezeigt, dass er nicht einfach nur wieder aufgestiegen, sondern der Regionalliga deutlich entwachsen ist und reif zu sein scheint für ein längerfristiges Engagement in der nächst höheren Spielklasse - auch wenn dafür noch einige Weichen zu stellen sein werden.

An dieser Einschätzung ändert auch der denkbar knappe Sieg in Hagen nichts. Die Hausherren zeigten sich von Beginn an bis in die Haarspitzen motiviert, der Übermannschaft vom Niederrhein zum Abschluss ein Bein zu stellen und waren prompt in Führung gegangen.

Bis zur Halbzeit konnte der TVK das Spiel lediglich offen gestalten, was vor allem an mangelnder Konzentration in der Abwehr und vielen daraus resultierenden technischen Fehlern lag. Einzig Torhüter Marcel Leclaire war hellwach und unterstrich erneut seine Ambitionen, auch in der zweiten Liga das Korschenbroicher Tor zu hüten.

Nach der Pause hielten sich die Gäste lediglich durch ihre individuelle Klasse gegen die wie wild kämpfenden, aber oft ungenau agierenden Hagener im Spiel. Den knappen Vorsprung konnte der TVK bis zum Schlusspfiff mit Mühe verteidigen, vor allem dank einer geistesgegenwärtigen Parade von Keeper Roland Mainka, der den letzten Torversuch der Partie des VfL abwehrte.

Nach Spielende wurden die Teams von den 620 Zuschauern in der Ischelandhalle mit Standing Ovations verabschiedet. Bleibt zu hoffen, dass die TVK-Fans in der kommenden Spielzeit ebenso viel Grund zum Jubel haben werden.