Kämpfer Nordtveit wird zum Vorbereiter
Der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach zeigte gegen den VfL Wolfsburg eine starke Vorstellung.
Mönchengladbach. Cheftrainer Lucien Favre brachte das auf den Punkt, was so ziemlich jeder Besucher während des 2:0-Triumphes der Gladbacher gegen Wolfsburg im Borussia-Park gesehen hatte. „Es war das beste Spiel von Havard Nordtveit, seit ich Trainer bei Borussia bin.
Er war noch nie so stark. Und er ist jung. Er kann noch einiges lernen. Das weiß er auch.“ Nordtveit selbst wollte um seinen Fußball-Bundesliga-Auftritt keinen Bohei machen, schob die Lobeshymnen dezent beiseite. „Entscheidend ist, dass die Mannschaft gut gespielt und drei Punkte eingefahren hat. Nur das zählt“, sagte der Norweger.
So authentisch und glaubhaft der 22-Jährige seine Einschätzung auch vortrug. Es änderte nichts an der Tatsache, dass er einen großen Beitrag dazu geleistet hatte, dass die Fohlen unter der Woche die Prüfung Wolfsburg meistern und den dritten Heimsieg einfahren konnten. Nordtveit, der bislang alle Saison-Spiele von Beginn an absolviert hat, lieferte im defensiven Mittelfeld eine tadellose Leistung ab. Schaltete sich darüber hinaus immer wieder beherzt ins Offensivspiel ein.
Überragend war sein fast 50-Meter-Pass auf Juan Arango, den der Linksfuß aus Venezuela per Volley-Schuss zur frühen Führung veredelte. Und es war Nordtveits Eckball, der die Entscheidung durch Tony Jantschke einleitete. Mehrere Glanzparaden von Wolfsburgs Torhüter Benaglio sowie der Pfosten verhinderten, dass Nordtveit am Ende seinen Gala-Auftritt mit einem eigenen Treffer krönen konnte. „Ich arbeite daran, dass demnächst einer meiner Schüsse auch mal reingeht“, sagte Nordtveit.
Bislang galt er als Vorzeigekämpfer, als der Mann mit dem roten Mundschutz, der weder sich noch die Gegenspieler schont. Dass er auch in der Offensive spielerische Akzente setzen kann, damit brachte Nordtveit in den vergangenen Wochen eher verborgene Qualitäten zum Vorschein. Was offenbar auch seine Mannschaftskollegen beeindruckt hat. So erlaubt ihm inzwischen Arango, immerhin Borussias unangefochtener Standard-König, Freistöße zu schießen. Er habe sich vorgenommen, mehr Torgefahr auszustrahlen, so Nordtveit — was die vier Vorlagen in seiner Statistik untermauern.