Kann die Borussia in Wolfsburg bestehen?

Während einige Borussen auf Länderspielreise sind, verliert der VfL im Test gegen Arnheim.

Mönchengladbach. Wie kann eine Mannschaft, die sieben Spiele in Folge verloren hat, die angeknockt ist, ausgerechnet beim Deutschen Meister bestehen? An der Lösung dieser Aufgabe tüftelt derzeit Michael Frontzeck mit seinem Trainer-Stab, am Dienstagmorgen startet im Borussia-Park die Vorbereitung auf das Bundesliga-Duell am Sonntag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg.

Den Titel Fußballlehrer hat Frontzeck einst als Lehrgangsbester erworben, weshalb der 45-Jährige das Rüstzeug besitzt, die Gladbacher Borussia wieder auf Kurs zu bringen - wenn er die Zeit dafür bekommt. "Wir sind nach der letzten Länderspielpause im September überhaupt nicht in Tritt gekommen, ich hoffe, dass es nach dieser Pause besser für uns läuft", sagt Sportdirektor Max Eberl.

Doch der Weg aus der sportlichen Misere und aus dem Tabellenkeller ist ein beschwerlicher: Wolfsburg, Köln, Hamburg und Stuttgart lauten die kommenden Stationen. Zuversicht schöpfen die Borussen aus dem jüngsten Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim. Auch wenn es am Ende mal wieder 0:1 hieß.

"Natürlich hätten wir dieses Spiel gerne gewonnen, denn im Fußball zählt letztendlich nur das Resultat. Aber wir hatten mehr als zehn klare Torchancen, waren klar überlegen, weshalb ich durchaus zufrieden war", sagt Frontzeck.

Vor allem die spielerische Vorstellung seiner Mannschaft habe ihm gefallen. Weiterer Lichtblick: Das Knie von Filip Daems hält, der Körper spielt mit, so dass der Kapitän in Wolfsburg durchaus in der Startformation stehen könnte.

Wie Borussias erste Elf bei den "Wölfen" aussehen wird, hängt auch davon ab, ob alle Nationalspieler gesund und unversehrt von ihren Länderspielreisen zurückkehren. Auf dem Weg nach Mönchengladbach ist bereits Karim Matmour, der in der WM-Qualifikation mit Algerien 3:1 gegen Ruanda gewinnen konnte. Ob Matmour & Co. bei der WM in Südafrika dabei sind, entscheidet sich am 14. November beim "Endspiel" in Ägypten.

Das WM-Ticket sicher hat bereits Michael Bradley, der mit den USA 3:2 in Honduras gewinnen konnte. Morgen treffen die US-Amerikaner, die von Bradleys Vater Bob trainiert werden, im letzten Spiel der Qualifikationsrunde in Washington auf Costa Rica. Anschließend düst Bradley gleich wieder Richtung Niederrhein. Ähnliches Prozedere gilt für Juan Arango, der morgen mit Venezuela in Brasilien spielen muss - allerdings nach einem 1:2 gegen Paraguay ohne Chance auf Südafrika 2010 ist.

Borussen-Torhüter Logan Bailly fährt trotz eines 2:0 gegen die Türkei auch nicht zur WM, ist jedoch die neue Nummer eins in der belgischen Auswahl. Morgen in Estland will Bailly seine Position im Team von Trainer Dick Advocaat weiter stärken. Ein wenig hoffen auf Südafrika darf nach einem 3:1 gegen Moldawien noch Stürmer Roberto Colautti, der morgen allerdings mit Israel in der Schweiz gewinnen muss, zudem müsste Konkurrent Griechenland auch noch gegen Luxemburg patzen.