Klatsche in Bremen: Fohlen-Elf geht an der Weser unter
Keine Tore und keine Punkte: Für Borussia Mönchengladbach war beim 0:4 in Bremen nichts zu holen.
Bremen. Borussia Mönchengladbach bleibt in der Fußball-Bundesliga der Lieblingsgast von Werder Bremen. Mit 0:4 (0:2) ging die Fohlen-Elf im Weserstadion regelrecht unter und ist somit seit über 25 Jahren in der Hansestadt sieglos. Länger wartet in Liga eins kein anderer Klub auf einen Auswärts-Dreier bei einem Konkurrenten.
Für Gladbach war es nach dem 0:5 in Dortmund bereits die zweite Auswärts-Klatsche in Serie. 13 Gegentore hat die Elf vom Niederrhein in den vergangenen vier Pflichtspielen kassiert. Am Donnerstag trifft der schwer angeschlagene VfL in der Europa-League auf Marseille.
Der ereignet sich schon vor dem Anpfiff. An der Denkmal-Eröffnung für den bei Hooligan-Übergriffen getöteten Werder-Fan Adrian Maleika nehmen auch Borussen-Anhänger teil. Eine tolle Geste beider Fan-Lager. Maleika war das erste Todesopfer bei Übergriffen von Hooligans in Deutschland.
Er starb am 17. Oktober 1982, einen Tag nach dem Überfall auf ihn auf dem Weg zum DFB-Pokalspiel zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen, im Krankenhaus Altona an einem Schädelbasisbruch und Gehirnblutungen.
Er hat den Ruf, ein schlampiges Genie zu sein - doch davon war beim Bremer 4:0-Triumph gegen schlappe Fohlen nichts zu sehen. Stattdessen war Marko Arnautovic bester Spieler auf dem Platz, hatte mit einem sehenswerten Treffer und einer feinen Vorarbeit einen entscheidenden Anteil am Heimerfolg für Werder.
Nach dem Schlusspfiff sagte der Österreicher: „Ich bin glücklich, dass ich das Tor gemacht und eines aufgelegt habe und wir das Spiel gewonnen haben. Wir haben bewiesen, dass wir eine sehr gute, spielerisch starke Mannschaft haben. Wir haben Luft nach oben - und ich auch.“
Als Nils Petersen in der 37. Minute den Ball zum 1:0 ins Gladbacher Tor geköpft hatte, schauten einige Borussen-Fans verdutzt rein: Der soll drin gewesen sein, den hat Thorben Marx doch noch rausgeköpft?
Doch Schiedsrichter Günter Perl und sein Assistent hatten alles richtig gemacht. Während der Halbzeit zeigte die Stadionregie die Szene noch einmal auf den Videowänden. Dabei ging ein Raunen durchs Weserstadion. Deutlich war zu sehen: Marx stand bei seinem Rettungsversuch weit hinter der Linie.
Die Gäste vom Niederrhein standen von Beginn an unter Druck, schon nach wenigen Sekunden musste Keeper Marc-André ter Stegen eine erste gefährliche Bremer Aktion klären. Den ersten gefährlichen Gladbacher Angriff gab es in der 18. Minute:
Granit Xhaka schlenzte den Ball aus 20 Metern Entfernung knapp am linken Torpfosten vorbei. Borussia kam besser ins Spiel, hatte Riesenpech, als Nordtveits Schuss (29.) an die Latte klatschte.
Auf der anderen Seite schlug dann aber Bremen eiskalt zu. Wieder einmal gerieten die Fohlen nach einer Standardsituation in Rückstand: Petersens Kopfball (37.) nach Eckstoß von de Bruyne konnte Marx erst hinter der Torlinie klären. Kurz darauf setzte Junuzovic (40.) zu einem Solo im Strafraum an, wurde aber von ter Stegen gestoppt. Vor dem Pausenpfiff fiel noch das 2:0: Hunt setzte bei einem Konter Arnautovic in Szene, der den Ball über den herauslaufenden ter Stegen ins Tor lupfte (45).
In Durchgang zwei nahm die Partie weiter an Fahrt auf, vor allem, weil Bremen mächtig aufs Gaspedal drückte. Gladbachs beste Chance hatte Arango, doch Bremens Torhüter Mielitz fischte dessen Schuss von der Strafraumgrenze (57.) raus.
Dann machte Bremen alles klar. Nach toller Vorarbeit von Arnautovic sorgte der kurz zuvor eingewechselte Füllkrug mit dem 3:0 (76.) für klare Verhältnisse. Vier Minuten vor dem Abpfiff schraubte dann Junuzovic mit einem Rechtsschuss den Werder-Triumph auf 4:0 hoch.