Lucien Favre: „Es war eine Katastrophe“
Borussia Mönchengladbach läuft die Zeit davon. Der Trainer ist erstmals frustriert.
Mönchengladbach. Die Analyse von Lucien Favre fiel erstaunlich wortreich aus. Überraschend harsch kritisierte der Trainer von Borussia Mönchengladbach das Verhalten seiner Spieler bei der 0:1-Pleite gegen Kaiserslautern.
„Einige haben vor dem Spiel zu viel über das Gewinnen gesprochen. Alle haben nur an einen Dreier gedacht. Ich habe versucht, die Euphorie zu bremsen, was nicht gelungen ist. Im Spiel haben wir viel zu kompliziert gespielt und die Geduld verloren.“ Warum seine Mannschaft in den Duellen gegen die Konkurrenten im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga nicht gewinnen kann, dafür hat der Schweizer eine Erklärung: „Wir haben große Probleme, das Spiel zu machen.“
Selbst als gegen Ende des Spiels gleich vier Stürmer auf dem Feld standen, war von Dominanz keine Spur. „Es war eine Katastrophe, weil wir total das Gleichgewicht verloren haben“, fand Favre. Spielentscheidend: In der 61. Minute faustete sich Borussias Torhüter Logan Bailly den Ball ins Tor. „Logan hat einen großen Fehler gemacht“, sagte Favre, um danach lieber die Verdienste des Torhüters aufzuführen. Bailly wird noch gebraucht.
Favre wird es sehr schwer haben, den mentalen Einbruch aufzufangen. Auch wenn ihm bis zum Auswärtsspiel bei Bayern München zwei Wochen Zeit bleiben. Auch der Ausfall von Igor de Camargo (Innenbanddehnung) in der Offensive scheint nicht zu kompensieren zu sein. Die Gladbacher Euphorie ist durch ein einziges Tor verflogen. Der Verein kann nun seine Planungen für die 2. Bundesliga intensivieren.