Marcell Jansen traurig über die Pfiffe der Fans

Der Verein sucht nach Gründen für die Panne mit 300 Tickets, die beim Einlass abgewiesen wurden.

<strong>Mönchengladbach. Marcell Jansen hatte es eilig. Während die ersten Bayern-Kicker wenige Minuten nach dem Spiel schon zu ihrem Mannschaftsbus gingen, saust der gebürtige Lürriper noch schnell in die Business-Lounge, um dort Bekannte zu begrüßen. Ungewohnt sah er aus in seinem roten Dress. "Aber was soll ich da machen. Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung. Verstehen muss ich die dann nicht", sagt der Nationalspieler über die Pfiffe der Gladbach-Fans.

Nach kurzem Zögern fügt er hinzu: "Allerdings sollten sich dann einige überlegen, wen sie hier zuletzt als neuen Sportdirektor gefeiert haben. Soviel ich weiß, hat Christian Ziege auch mal bei den Bayern gespielt." Es sei einfach wichtig für ihn, sich weiterzuentwickeln. Da sei die zweite Liga nicht der richtige Platz.

Apropos nicht der richtige Platz: Das scheint die Borussia in der zweiten Liga - trotz des vielversprechenden gestrigen Auftritts - auch für manche zahlungskräftigen Kunden nicht zu sein. So sind noch immer acht der 42 Logen frei (Preise: 41 000 bis 55 000 Euro pro Jahr) .

Nicht richtig seien, so heißt es aus Kreisen der Borussia, zuletzt aufgekommene Meldungen, wonach das Einrichtungshaus Schaffrath sein Sponsoring-Engagement bei der Borussia beenden will. Anders sieht es wohl beim Bekleidungshersteller Jack Wolfskin aus. Der soll in der kommenden Saison nicht mehr im Stadion werben.

Vor allem dadurch, dass sich die Konditionen der Werbepartner in der kommenden Saison nach unten verändert haben, sinken die Einnahmen der Borussia in diesem Bereich von zuletzt 19 auf nun 12,5 Millionen. "Das war bereits einkalkuliert", so Borussias Pressesprecher Markus Aretz.

Für Ärger bei rund 300 Fans sorgten am Mittwochabend ihre extra für das Saisoneröffnungsspiel ausgestellten Papiertickets. Die Einlass-Scanner erkannten den aufgedruckten Code nicht. "Es stimmt, das es hier ein technisches Problem gab. Wir überprüfen gerade die EDV, um herauszufinden, woran es lag", sagt Aretz.

Er bestätigt auch, dass es beim Familientag am 29. Juli rund um den Borussia-Park keine weitere und showeffekt-geladenere Präsentation der Mannschaft geben wird. Einige Fans hatten einen etwas bombastischeren Auflauf der Mannschaft beim Spiel gegen Bayern vermisst.