Mönchengladbach hinkt Ansprüchen hinterher

Mainz (dpa) - André Schubert spürt den Gegenwind. Fünf Niederlagen in den vergangenen sechs Pflichtspielen haben die ersten Kratzer am Wunderheiler-Ruf des Trainers von Borussia Mönchengladbach hinterlassen.

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Der 44-Jährige, der Lucien Favre nach fünf verlorenen Spielen ablöste und mit sechs Siegen grandios durchstartete, wünscht sich mehr Gelassenheit nach der zweiten Rückrunden-Niederlage in der Fußball-Bundesliga. „Die Erwartungshaltung ist einfach riesig“, sagte Schubert nach dem 0:1 (0:1) beim FSV Mainz 05. Das Geschäft ist gnadenlos. Beruhigung kann nur ein Sieg im nächsten Heimspiel am kommenden Freitag gegen Werder Bremen bringen. Schubert muss liefern.

Mit tollem Offensivfußball begeisterte die Fohlen-Elf auch am Freitag in Mainz. Die Probleme liegen in der Defensive. 34 Gegentore sind für ein Team auf dem Weg ins internationale Geschäft zu viel. Auch beim Treffer von Christian Clemens (21. Minute) waren die Innenverteidiger Andreas Christensen und Neuzugang Martin Hinteregger bei seinem Startelfdebüt nur Zuschauer.

Kritische Nachfragen aber wollen die Gladbacher nicht hören. „Die Statistik ist mir wirklich egal. Wir halten den Kopf oben“, erklärte Torhüter Yann Sommer. „Wir haben uns selbst geschlagen. Wir hatten mindestens einen Punkt verdient“, schimpfte Harvard Nordtveit, der den gesperrten Granit Xhaka als Kapitän vertrat.

In Rage war auch Sportdirektor Max Eberl. Statt wieder über Löcher in der Abwehr zu sprechen, kritisierte der Gladbacher Macher lieber die vielen vergebenen Möglichkeiten. „Wir schaffen es nicht, den Punch zu setzen. Wir hatten genug Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden“, klagte Eberl. Von einem Fehlstart will der Sportdirektor nach der zweiten Rückrunden-Niederlage aber nicht sprechen. „Es sind zwei Niederlagen, und das ärgert uns.“ Schubert betonte: „Wir müssen jetzt einfach dran bleiben und weiter so spielen. Dann bin ich davon überzeugt, dass wir auch wieder gewinnen werden.“

Die von Verletzungen und Sperren gebeutelten Borussen sollen weiter das Heil in der Offensive suchen. Viel bessere Chancen als in Mainz kann sich ein Team aber kaum herausspielen. Fahrlässig ging vor allem der Brasilianer Raffael damit um. „Wir machen im Moment als Mannschaft nicht das Tor“, bemängelte Eberl. Nun soll der Umschwung gegen Bremen gelingen. Doch die Gladbacher sind gewarnt: Werder eliminierte die Fohlen-Elf im Achtelfinale des DFB-Pokals mit 4:3.

Gladbachs Trainer zog den Hut vor der Lauf- und Sprintstärke von Mainz 05. 125,2 Kilometer - und damit fünf mehr als sein Team - rannten die Mainzer. Dazu kommen 262 Sprints. Das sind Bestwerte in der Liga. „Wir brauchen gegen Gegner wie Gladbach immer ein bisschen Glück, einen guten Tag und vor allem eine gute Laufleistung und physische Inhalte. Ich weiß nicht, ob es gereicht hätte, wenn wir vier oder fünf Kilometer weniger gelaufen wären“, meinte Schmidt.

Die Mainzer gaben die passende Antwort auf die 0:1-Pleite zum Rückrundenstart in Ingolstadt. „Jetzt ist weniger Druck im Kessel“, sagte der Schweizer Coach mit Blick auf die Partie bei Schlusslicht Hannover.