Mönchengladbachs tiefer Fall

Nach der 0:1-Niederlage in Dortmund findet sich die Mannschaft vom Niederrhein am Ende der Tabelle wieder.

Dortmund. Der Blick auf die Tabelle der Fußball-Bundesliga ist ernüchternd. Ganz unten findet sich Borussia Mönchengladbach nach der 0:1-Niederlage bei Borussia Dortmund wieder. Fünf Spiele, fünf Punkte - so lautet die traurige Bilanz des Traditionsklubs vom Niederrhein im Jahr 2007. Dem tiefen Fall ans Tabellenende konnte lediglich Mönchengladbachs Sportdirektor Peter Pander etwas Positives abgewinnen: "Vielleicht ist es ja gut so. Denn jetzt müsste auch der Letzte begriffen haben, dass wir mit dem Rücken zur Wand stehen", flüchtete sich der 56-Jährige in Galgenhumor. Dabei waren Scherze aus Gladbacher Sicht nach der Partie in Dortmund völlig unangebracht.

Der Schock saß tief, auch bei Cheftrainer Jos Luhukay. "Die Niederlage ist bitter, doch noch bitterer ist, dass die Mitkonkurrenten gepunktet haben", meinte der Nachfolger von Jupp Heynckes nach der neunten Niederlage im zwölften Gastspiel, was zugleich ein großes Manko des fünfmaligen Deutschen Meisters deutlich macht. Die Auswärts- und vor allem die Angriffsschwäche der Gladbacher verheißen nichts gutes, auch wenn Luhukay unermüdlich appellierte: "Wir werden daran weiter hart arbeiten und dürfen den Glauben nicht verlieren."

Doch angesichts der schlechtesten Punktausbeute seit der Abstiegssaison 1998/1999 und der erschütternden Quote von nur 16 Treffern in 22 Spielen fällt auch dem treuesten Gladbach-Fan der Glaube an die Wende im Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den SV Werder Bremen äußerst schwer.

Kahé, von Pander und dem damaligen Trainer Horst Köppel als Stoßstürmer geholt, war ein Totalausfall, und der Belgier Wesley Sonck sowie Nando Rafael ließen jegliche Durchschlagskraft vermissen. Da zudem Oliver Neuville noch mehrere Wochen fehlt, ist Besserung kaum in Sicht.

"Bisher waren wir eine von sieben oder acht gefährdeten Mannschaften, und alle dachten, mit einem oder zwei Dreiern bist du unten raus", ergänzte Pander, der die Spieler mit Kritik verschonte, aber den kleinen Unterschied zum BVB ausgemacht hatte: "Uns fehlten die fünf Prozent Galligkeit und Entschlossenheit."

Es ist schon kurios, dass die Gladbacher ausgerechnet in Dortmund erstmals seit dem Auftakt-Spieltag der vergangenen Saison wieder die Rote Latene übernahmen, denn nach dem 1:0 im Hinspiel am 23. September 2006 durfte sich die Borussia vom Niederrhein zumindest für 24 Stunden an der Tabellenspitze sonnen. Es folgte der tiefe Fall, der nunmehr in der Zweiten Liga zu enden droht.