Novum: Klub setzt erstmals Ordner ein

Sicherheitschef Volker Klüttermann ist mit drei Kollegen an den Tegernsee gefahren.

Rottach-Egern. Der Rummel um die Fohlen-Elf ist am Tegernsee enorm gewesen. Zu den Trainingseinheiten strömten stets mehrere hundert Fans. Um den Ansturm kontrollieren zu können, setzte der Klub erstmals bei einem Trainingslager einen eigenen Ordnungsdienst ein.

Das vierköpfige Team um Sicherheits-Chef Volker Klüttermann (69) sorgte während der Auftritte von Arango, Kruse, Raffael & Co. dafür, dass sich alle Anhänger an die Spielregeln hielten.

So konnte kein übereifriger Fan aufs Spielfeld stürmen, auch kein gewiefter Souvenir-Jäger den Fußballschuhen und Trainingsutensilien zu nahe kommen. Eingreifen mussten Klüttermann und seine Mitstreiter Urban Terkatz (44), Benoit Thyssen (43) sowie Burkhard Weißbrodt (49) aber nur ganz selten.

Die Fans verhielten sich nahezu tadellos. „Wir hatten nur beim Testspiel in Ingolstadt eine Dreiergruppe, die mal kurz Stress gemacht hatte — aber das war schnell beendet“, verrät Klüttermann. Ansonsten hätten alle gezeigt, wie angenehm und friedlich das Auftreten der Fans sein könne.

Von Klüttermann, seit 1971 Chef des Gladbacher Ordnungsdienstes, gab es dafür ein großes Kompliment: „Unsere Fans sind sehr diszipliniert gewesen. Wirklich super, wie die sich verhalten haben.“ Das Verhältnis zwischen Ordnungsdienst und den Borussen-Fans war auffällig herzlich und vertraut. Keine verbalen Tiefschläge, die Dialoge sind von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen.

Klüttermann erklärt das so: „Wir sind mit Herzblut dabei. Wir sind selbst Fans — und werden so auch von unseren Fans erkannt.“ Die wissen auch zu schätzen, dass sie nicht von anonymen Sicherheitsleuten abgefertigt, sondern von Gleichgesinnten zur Räson gebracht werden.

Die ihre Dienste mehr oder weniger ehrenamtlich zur Verfügung stellen. So bekommt ein Ordner für einen mehrstündigen Einsatz bei Liga-Spielen nur 35 Euro. „Wir Ordner sind eben Borussen“, sagt Klüttermann.